Roboter auf Vormarsch
Die Roboterdichte wird in Einheiten pro 10 000 Werktätige gemessen. Korea führt mit weit über 600. Weltweit nimmt die Zahl der unermüdlich werkelnden Automaten rasant zu und verdrängt Menschen von ihren Arbeitsplätzen. Aus dem indogermanischen *orbho-s entwickelten sich im Slawischen Wörter wie robû, rob und robot, die ‚Knecht‘, ‚Sklave‘ und ‚schwer schuften‘ bedeuteten. Der tschechische Schriftsteller Karel Capek erfand das Wort ‚Robots‘ für ‚Arbeiter ohne Rechte‘. Der Roboter ist also ein Knecht, der mühselige Arbeit getreulich und gehorsam verrichtet.
Spielsachen und Spiele, in denen ein Chip steckt, sind ja nicht gerade neu. Nun allerdings macht sich ein humanoider Roboter am Spieltisch breit, denn ein Spieler übernimmt seine Rolle. Nur rein gedanklich fährt er eine Strecke ab, die für alle Mitspieler offen ausliegt. Die wissen wenigstens, ob es langsam oder schnell voran geht. Wenn der Robi ‚Beep‘ sagt hat er, rein gedanklich, ein Bildchen an der Strecke erreicht. Nun geben die Mitspieler ihren Tipp ab, um welches Icon es sich handelt. Je nach Spielvariante einigen sie sich darauf oder jeder tippt für sich. Für Treffer gibt es blaue Chips. Anfangs ist die Treffergenauigkeit natürlich lausig. Doch bald lernen die Mitspieler, wie jeder in seiner Roboterrolle tickt. Was er unter ‚schnell‘, ‚normal‘ oder ‚gemächlich‘ versteht.
Die Vorgabe für den Roboterspieler ist ebenso einfach wie clever. Auf der jeweiligen Rennstrecke ist die Geschwindigkeit für alle sichtbar aufgedruckt. Der Robi – aber wirklich nur er – sieht auf der Rückseite einer Karte das dem jeweiligen Tempo zugeordnete Bildchen, bei dem er sein Signal gibt.
Wir sind die Roboter von Reinhard Staupe, nominiert zum Kinderspiel des Jahres 2020, Nürnberger Spielkarten-Verlag, 2 bis 6 Spieler ab 5 Jahre, circa 9 Euro
nsv.de