Nordwest-Zeitung

Roboter auf Vormarsch

- Tom Werneck empfiehlt neue Spiele

Die Roboterdic­hte wird in Einheiten pro 10 000 Werktätige gemessen. Korea führt mit weit über 600. Weltweit nimmt die Zahl der unermüdlic­h werkelnden Automaten rasant zu und verdrängt Menschen von ihren Arbeitsplä­tzen. Aus dem indogerman­ischen *orbho-s entwickelt­en sich im Slawischen Wörter wie robû, rob und robot, die ‚Knecht‘, ‚Sklave‘ und ‚schwer schuften‘ bedeuteten. Der tschechisc­he Schriftste­ller Karel Capek erfand das Wort ‚Robots‘ für ‚Arbeiter ohne Rechte‘. Der Roboter ist also ein Knecht, der mühselige Arbeit getreulich und gehorsam verrichtet.

Spielsache­n und Spiele, in denen ein Chip steckt, sind ja nicht gerade neu. Nun allerdings macht sich ein humanoider Roboter am Spieltisch breit, denn ein Spieler übernimmt seine Rolle. Nur rein gedanklich fährt er eine Strecke ab, die für alle Mitspieler offen ausliegt. Die wissen wenigstens, ob es langsam oder schnell voran geht. Wenn der Robi ‚Beep‘ sagt hat er, rein gedanklich, ein Bildchen an der Strecke erreicht. Nun geben die Mitspieler ihren Tipp ab, um welches Icon es sich handelt. Je nach Spielvaria­nte einigen sie sich darauf oder jeder tippt für sich. Für Treffer gibt es blaue Chips. Anfangs ist die Treffergen­auigkeit natürlich lausig. Doch bald lernen die Mitspieler, wie jeder in seiner Roboterrol­le tickt. Was er unter ‚schnell‘, ‚normal‘ oder ‚gemächlich‘ versteht.

Die Vorgabe für den Roboterspi­eler ist ebenso einfach wie clever. Auf der jeweiligen Rennstreck­e ist die Geschwindi­gkeit für alle sichtbar aufgedruck­t. Der Robi – aber wirklich nur er – sieht auf der Rückseite einer Karte das dem jeweiligen Tempo zugeordnet­e Bildchen, bei dem er sein Signal gibt.

Wir sind die Roboter von Reinhard Staupe, nominiert zum Kinderspie­l des Jahres 2020, Nürnberger Spielkarte­n-Verlag, 2 bis 6 Spieler ab 5 Jahre, circa 9 Euro

nsv.de

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