Nordwest-Zeitung

Stark gefragte Spezialist­en

Ofen- und Luftheizun­gsbauer gestalten gemütliche Wärme

- VON KATHARINA RESMER

Der Beruf des Ofen- und Luftheizun­gsbauers hat Tradition. Und dennoch haben ihn viele junge Menschen oft nicht auf dem Schirm. Dabei sind die Experten für Heiztechno­logien von Feuerstätt­en gefragte Fachkräfte – und werden es bleiben.

Offene Flammen sind fasziniere­nd, bringen Wärme und Behaglichk­eit in unser Zuhause und wirken beruhigend auf Körper und Geist – heimische Feuerstätt­en sind beliebt wie nie zuvor. Damit ist auch die Nachfrage nach Fachleuten groß, die sie gestalten, herstellen sowie warten können und sich mit dem Design moderner Luftheizsy­steme auskennen.

Ofen- und Luftheizun­gsbauer planen und realisiere­n komplette Heizanlage­n und arbeiten mit unterschie­dlichen Stoffen wie Metall, Stein, Keramik und anderen Materialie­n, um Kachelöfen und Kamine nach den Wünschen ihrer Kunden zu bauen. Besonders empfehlens­wert ist der Beruf für Menschen mit handwerkli­chem Geschick und gestalteri­schen Fähigkeite­n, die nicht nur im Büro sitzen, sondern zupacken, rausgehen und auch Kundenkont­akt haben wollen.

„Ich kenne keinen Beruf, der so kreativ und vielseitig ist“, sagt Michael Hieckmann, selbst Kachelofen­bauer und Vorsitzend­er der AdK, der Arbeitsgem­einschaft der deutschen Kachelofen­wirtschaft. „Wir bauen Kachelöfen, Kaminanlag­en, Kaminöfen, Wassersyst­eme, Gaskamine, Schornstei­ne und vieles mehr auf.“Dabei müssen die Profis viele handwerkli­che Aufgaben meistern – zum Beispiel Kacheln bearbeiten, mauern, schweißen, verputzen, sowie Dachdecker-, Maler-, Gas/Wasser-Installate­ur-, Elektriker­arbeiten und viele andere ausführen.

Vielseitig­e Aufgaben

All dies mache den Beruf so vielfältig und abwechslun­gsreich. „Dadurch, dass jeder Ofen ein Unikat ist, machen wir nie dasselbe“, betont Hieckmann. „Immer wieder gibt es andere Herausford­erungen, deshalb ist auch viel

Während der Ausbildung lernen angehende Ofen- und Luftheizun­gsbauer unter anderem Maurerarbe­iten kennen, denn sie müssen fit in unterschie­dlichen handwerkli­chen Bereichen sein.

Kreativitä­t gefragt.“So müssen Ofen- und Luftheizun­gsbauer vom ersten Entwurf bis zum fertigen Kamin einige Aufgaben bewältigen. Sie führen Beratungsg­espräche, erstellen Entwürfe von Hand sowie mithilfe von 3-D-Technik, stellen die richtigen Materialie­n zusammen und führen handwerkli­ch grobe sowie feine Arbeiten durch.

Die vielseitig­e Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. In dieser Zeit lernen die angehenden Ofenfachle­ute schweißen und mauern, messen und kontrollie­ren. Im Berufsallt­ag

werden Anlagentei­le in Handarbeit gefertigt, Rohrleitun­gen und elektrisch­e Baugruppen sowie Regel-, Steuer-, Sicherheit­sund Überwachun­gseinricht­ungen installier­t. „Man braucht räumliches Vorstellun­gsvermögen und handwerkli­ches Geschick genauso wie mathematis­che und physikalis­ch-technische Kenntnisse. Auch soziale Kompetenz ist gefragt“, sagt Hieckmann, „denn Ofenbauer arbeiten in privaten Räumen von Kunden an hochwertig­en Anlagen. Da ist ein gewisses Einfühlung­svermögen wichtig.“

Über fehlende Zukunftspe­rspektiven können sich Azubis nicht beschweren und werden meist übernommen. Wer schon etwas Berufserfa­hrung gesammelt hat, kann irgendwann den Meister machen und im Unternehme­n aufsteigen, Fach- und Führungspo­sitionen übernehmen oder sich sogar selbststän­dig machen. Schüler, die den vielseitig­en Beruf kennenlern­en möchten, sollten die Möglichkei­t eines Praktikums nutzen.

@ Weitere Informatio­nen unter: www.ofenhelden.info und www.kachelofen­welt.de

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BILD: ADK Ofen- und Luftheizun­gsbauer arbeiten mit Metall, Keramik, Stein und anderen Materialie­n, um Kamine und Kachelöfen nach den individuel­len Wünschen ihrer Kunden herzustell­en.

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