Nordwest-Zeitung

Fast 17 400 Arbeitsplä­tze hängen an EWE

Oldenburge­r Energiekon­zern lässt wirtschaft­liche Bedeutung für Region untersuche­n

- Von Jörg Schürmeyer

Oldenburg – Die EWE ist – zumindest was den Umsatz angeht – das größte Unternehme­n im Weser-Ems-Gebiet. Doch welche Bedeutung hat der Oldenburge­r Energie- und Telekommun­ikationsko­nzern als regionaler Wirtschaft­sfaktor? Im Rahmen einer wissenscha­ftlichen Erhebung durch den Verband kommunaler Unternehme­n (VKU) Niedersach­sen/Bremen hat die EWE jetzt auf Basis der Geschäftsz­ahlen von 2019 eine eigene Auswertung beim Institut Conoscope (Leipzig) vornehmen lassen und am Donnerstag vorgestell­t. Berücksich­tigt wurde dabei nur die Kernregion Ems-Weser-Elbe (ohne Brandenbur­g und Rügen sowie die Bremer Tochter SWB).

Beschäftig­ung

Im Ems-Weser-Elbe-Gebiet gehen der Studie zufolge insgesamt 17 372 Arbeitsplä­tze auf die Geschäftst­ätigkeit von EWE zurück. Dabei entfielen auf die direkt bei EWE beschäftig­ten Menschen 2019 rechnerisc­h 5675 Arbeitsplä­tze. Weitere 11 697 Arbeitsplä­tze entstanden demnach in der Region bei Lieferante­n und Dienstleis­tern. Das heißt, dass zu jeder Stelle im Unternehme­n

selbst durchschni­ttliche 2,1 weitere Jobs bei beauftragt­en Dienstleis­tern und Lieferante­n kamen.

Wertschöpf­ung

Unter Wertschöpf­ung versteht man vereinfach­t gesagt die Gesamtleis­tung abzüglich der Vorleistun­gen. Die Geschäftst­ätigkeit von EWE führt laut Conoscope zu einer Wertschöpf­ung von insgesamt 2,46 Milliarden Euro in der EmsWeser-Elbe-Region. Davon entstanden 2019 rund 1,5 Milliarden Euro direkt bei EWE und weitere rund 950 Millionen

Euro bei beauftragt­en Unternehme­n und durch die Kaufkraft der Menschen, die bei EWE beschäftig­t sind. Laut Conoscope führe damit jeder Euro direkter Wertschöpf­ung bei EWE zu 60 Cent zusätzlich­er Wertschöpf­ung.

Einkommen

Der Studie zufolge basieren im Ems-Weser-Elbe-Gebiet Einkommen in Höhe von 898 Millionen Euro auf der Geschäftst­ätigkeit von EWE. Dabei hätten die direkt bei dem Konzern beschäftig­ten Arbeitnehm­er 432 Millionen Euro einkommen erzielt. Hinzu kamen demnach über Leistungsv­erflechtun­gen weitere 466 Millionen Euro Einkommen bei Betrieben in der Region.

Steuern und Abgaben

Wie aus der Auswertung hervorgeht, hat EWE 2019 insgesamt rund 1,03 Milliarden Euro an direkten Steuern und Abgaben entrichtet. Davon verblieben 206,9 Millionen Euro in Niedersach­sen und der Region, die übrigen 823,6 Millionen Euro flossen an die Bundeseben­e. Über die wirtschaft­lichen Verflechtu­ngen seien weitere Steuern und Abgaben von Unternehme­n und Beschäftig­ten entstanden, wovon 218,8 Millionen Euro in Niedersach­sen und der Region verblieben. Hinzu kämen Zinsen und Dividenden an die kommunalen Anteilseig­ner der EWE in der Region in Höhe von 141,2 Millionen Euro, so dass laut Conoscope insgesamt rund 567 Millionen Euro Steuern und Abgaben in der Region verbleiben.

Bewertung

Für EWE-Vorstandsc­hef Stefan Dohler zeigten die Ergebnisse, dass EWE „ein wichtiger Stabilität­sanker in der Region“sei. Er verwies darauf, dass der Konzern eine hohe Zahl an Dienstleis­tungen und Vorprodukt­en aus der Region beziehe und das von jedem Euro, den EWE ausgebe, 41 Cent in der Region verblieben.

Für Conoscope-Geschäftsf­ührer Thomas Lehr bestätigen die Ergebnisse, „dass EWE nicht nur hinsichtli­ch Umsatz und Mitarbeite­rn zu den größten Energieunt­ernehmen Deutschlan­ds gehört, sondern auch hinsichtli­ch der regionalen Bedeutung“. So sei etwa der Beschäftig­ungsfaktor von 2,1 im Vergleich über dem Durchschni­tt anderer Energieunt­ernehmen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany