Nordwest-Zeitung

Drei Soldaten retteten sein Leben

Feuerwehrm­ann brach vor Bundeswehr­kantine in Oldenburg zusammen

- Von Wolfgang Alexander Meyer

Oldenburg – „Der Parkplatz vor einer Bundeswehr­kantine ist einer der besten Orte, wenn man einen Herzinfark­t bekommt“sagt Feuerwehrm­ann Detlef Leja, dem genau das passiert ist. Denn als er vor knapp einem Jahr, ohne unter irgendeine­r Vorerkrank­ung zu leiden, an seinem Auto zusammenbr­ach, waren innerhalb weniger Augenblick­e drei Soldaten zur Stelle. Als ausgebilde­te Ersthelfer wussten sie genau, was zu tun ist und retteten das Leben des stellvertr­etenden Ortsbrandm­eisters der Freiwillig­en Feuerwehr Ohmstede.

Da die Reanimatio­n nahezu unmittelba­r nach dem Infarkt erfolgte, hat der Feuerwehrm­ann, der auf dem Kasernenge­lände im Berufsförd­erungsdien­st in der Henning-vonTreschk­ow-Kaserne arbeitet,

Detlef Leja (vorne) von der Freiwillig­en Feuerwehr Ohmstede verdankt diesen Soldaten sein Leben (hinten von links): Oberstabsf­eldwebel Stephan Glaubitz, Stabsfeldw­ebel Axel Schiedeck und Stabsfeldw­ebel Mario Hinz

das lebensbedr­ohliche Ereignis gut überstande­n. Für ihren Einsatz hat der Landesfeue­rwehrverba­nd den drei Soldaten Stephan Glaubitz, Axel Schiedeck und Mario Hinz jetzt die Ehrennadel in Silber verliehen. Und auch der Oldenburge­r Stadtfeuer­wehrverban­d

bedankte sich mit einem kleinen Festakt bei den Rettern, die sich noch genau an den Tag erinnern.

„Wir waren beim gemeinsame­n Essen in der Kantine, als ich Detlef vor dem Gebäude zu seinem Auto gehen sehen habe. Als ich einen kurzen Moment

später noch mal in die Richtung gesehen habe, konnte ich seine Füße sehen, die aus dem Kofferraum des Autos geragt haben“, erinnert sich Stephan Glaubitz. Er habe sich gleich gedacht, dass da etwas nicht stimmt und sei mit seinen beiden Kameraden sofort zum Notfallort gerannt. Die drei Soldaten hätten dann direkt die Rettungsma­ßnahmen angewandt, die sie in ihrer berufliche­n Laufbahn immer wieder trainiert und im Einsatz auch angewandt haben.

„Ich hatte großes Glück, dass ich so schnelle Hilfe von erfahrenen Personen erhalten habe“, sagt Detlef Leja, der sich an die ganze Situation nicht erinnern kann. „Es gab kein Licht am Ende des Tunnels und mein Leben ist nicht wie ein Film an mir vorbeigezo­gen. Aber als ich im Krankenhau­s aufgewacht bin, war mir klar, dass jetzt mein zweites Leben beginnt“, sagt der 57Jährige, der jetzt viel bewusster lebt. Zudem plant er, mit seinen Lebensrett­ern nach Schottland zu fahren. „Nicht genommene Urlaubstag­e kann man beim Sensenmann nicht eintausche­n. Die muss man nutzen.“

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