Prozess nach Überfall auf Taxifahrer
: Zwei 27-Jährige stehen vor Gericht – Opfer brach sich Hand
Oldenburg – Wegen versuchter schwerer räuberischer Erpressung müssen sich seit Donnerstag zwei 27-jährige Männer aus Oldenburg vor dem Oldenburger Landgericht verantworten. Den Angeklagten wird ein schwerer Raubüberfall auf einen Taxifahrer vorgeworfen, der allerdings dank des Opfers reichlich schief ging. Der Taxifahrer hatte sich aber bei der brutalen Tat die Hand gebrochen.
Die Tat datiert vom 16. November vorigen Jahres. Um an Geld für Drogen zu kommen, hatten die beiden Angeklagten die Idee entwickelt, einen Taxifahrer zu überfallen und auszurauben. Mit dem eigenen Handy hatten sie ein Taxi in das Kennedy-Viertel beordert. Als das Taxi da war, öffnete einer der Angeklagten die Beifahrertür und fragte den Taxifahrer, was eine Fahrt zum Bahnhof kosten würde. Diese Ablenkung nutzte der andere Angeklagte, um die Fahrertür aufzureißen und dem Taxifahrer einen pistolenähnlichen Gegenstand auf die Brust zu drücken.
Ziel waren die Tageseinnahmen. Doch die Angeklagten hatten die Rechnung ohne den mutigen Taxifahrer gemacht. Der gab nun richtig Gas. Mit hoher Geschwindigkeit war er angefahren, so dass der eine Angeklagte im hohen Bogen aus dem Fahrzeug flog. Er landete schmerzhaft auf der Straße und schlug sich die Knie auf. Während des rasanten Anfahrens hatte der Taxifahrer auch die Fahrertür zugezogen, sich dabei aber die Hand geklemmt. Er trug dadurch einen operationsbedürftigen Mittelhandbruch zu.
Seit ihrer Festnahme sitzen die beiden einschlägig vorbestraften Angeklagten in Untersuchungshaft. An diesem Donnerstag zogen sich das Landgericht, die Verteidigung und die Staatsanwaltschaft zu einem internen Rechtsgespräch zurück. Darin sollte ausgelotet werden, was die beiden Angeklagten an Strafe zu erwarten haben. Fest steht, dass die Männer mit mehrjährigen Freiheitsstrafen rechnen müssen. Das Verfahren ist auf sechs Verhandlungstage terminiert und wird in der kommenden Woche fortgesetzt.