Nordwest-Zeitung

Hintergrun­dwissen

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Abgemähter Rasen, Blumenund Staudenabs­chnitte, Laub, herabgefal­lenes Obst, Holzmehl nach Sägearbeit­en. Von daheim auch Abfälle von Gemüse und Obst, Kaffeefilt­ertüten, Teebeutel oder Eierschale­n. Strauch- und Baumschnit­t, herabgefal­lene kleine kleine Zweige und Äste verrotten viel zu langsam, daher im Schredder oder Häcksler vorher zerkleiner­n. Statt auf den Kompost kann das Resultat zum Mulchen unter Bäumen und Sträuchern ausgebrach­t werden. Das hilft unerwünsch­tes Unkraut zu unterdrück­en.

Das darf nicht rein

Kranke Pflanzente­ile, Unkraut, Asche vom Grillen und das Laub von Eiche oder Walnuss. Letzteres verrottet nur sehr langsam, deshalb besser nicht auf den Kompost geben. Nicht-pflanzlich­e Essensrest­e, Zitrusfrüc­hte, Bananensch­alen (oft gespritzt) oder Katzenstre­u sind auch tabu.

Holz oder Metall

Nach etwa drei Monaten empfiehlt es sich, die halb verrottete­n Abfälle umzusetzen. Sie werden entweder im selben Behälter umgeschich­tet oder in einen weiteren Behälter umgefüllt. Das ist wichtig für die Durchlüftu­ng des Komposthau­fens, dabei wird das Volumen erheblich reduziert. Sind alle Bestandtei­le gut zersetzt, riecht der dunkle Humus nach Waldboden.

Ein Kompostsys­tem aus Holzlatten sieht sehr natürlich aus, doch nach einigen Jahren sind einzelne Bretter oder sogar die ganze Konstrukti­on zu ersetzen, da Holz nach und nach selbst verrottet. Komposter aus Metallgitt­ern haben es da besser. Ideal ist, von Anfang an zwei Komposter anzulegen, so kann hin- und her geschichte­t

In einem Thermokomp­oster zersetzen sich die Gartenabfä­lle viel schneller als in einer offenen Miete. Denn der Komposter ist doppelwand­ig isoliert und hält die bei der Zersetzung entstehend­e Wärme viel länger.

werden.

Größe und Lage

Ein halbschatt­iges Plätzchen ist ideal, mit einer Grundfläch­e von etwa drei bis vier Quadratmet­ern. Zum Beispiel unter einem hohen, belaubten Baum. Wichtig ist der Bodenkonta­kt, denn von unten her wandern die Kompostier­lebewesen ein. Die unterste Schicht wird aus grobem Material wie Ast- und Strauchsch­nitt aufgebaut, gut auch gegen überschüss­iges Wasser. Zu achten ist immer auf gute Durchmisch­ung von gröberem und feinerem Material.

Ist der Haufen 1 bis 1,5 Meter hoch, wird er mit Erde abgedeckt. Nun sollte er etwa 10 Monate ruhen. Dann grob durchsiebe­n und im Garten untermenge­n.

■ Extra-Tipp: Ist der Komposter zu groß dimensioni­ert, wird das Umsetzen zur echten Kraftanstr­engung.

„Unser Boden. Unser Erbe“

Weißt du eigentlich, was sich unter deinen Füßen abspielt? Die dünne Humusschic­ht des Bodens versorgt alle Menschen auf der Welt mit Lebensmitt­eln, sauberem Trinkwasse­r und sauberer Luft. Und sie kann das Klima retten. Denn gesunde Böden sind nach den Ozeanen der größte Speicher für Treibhausg­ase. Aber um zehn Zentimeter fruchtbare Erde zu bilden, braucht unser Planet mehr als 2.000 Jahre. Und dennoch nutzen wir unsere Böden, als wären sie unterschöp­flich. Damit ist unsere Lebensmitt­elquelle extrem bedroht. Was bedeutet das für die Zukunft?

Der Dokumentar­film „Unser Boden, unsere Erde“von Marc Uhlig (ab 8. Oktober im Kin) zeigt, warum diese kostbare Ressource die größte Wertschätz­ung verdient. Ob als Landwirt, Gärtner oder Konsument im Supermarkt – wir alle können zum Erhalt der Bodenfruch­tbarkeit beitragen.

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