Nordwest-Zeitung

Einmal wie die großen Stars aussehen

Senioren aus dem „Adewacht“in Edewecht stellen Plattencov­er von Musikern nach

- Von Erhardt Drobinski

Edewecht – „Ach, da kommt ja Frau Valente.“So begrüßt Ursel Mohn ihre Mitbewohne­rin Gisela Raschke, die auf einem Plattencov­er als Caterina Valente posiert. Gisela revanchier­t sich nicht, obwohl Ursel jetzt auch einen Spitznamen haben dürfte. Sie ist als Conny Froboess festgehalt­en worden. Die beiden Frauen beteiligte­n sich wie 28 weitere Bewohner, Nutzer und Mitarbeite­r des „Adewacht“, Seniorenwo­hnund Pflegezent­rum Edewecht (SPE), an einer besonderen Aktion: Sie stellten Covermotiv­e nach.

Idee aus England

Zu ihnen gehören auch die Senioren Klaus, Jürgen, Erich und Angela, die statt John, Ringo, Paul und George die Abbey Road auf dem Zebrastrei­fen queren. Die Idee dazu hatte Maike Grün, unter anderem für die Öffentlich­keitsarbei­t im „Adewacht“im Ammerland zuständig. Als ausgebilde­te Grafikerin verfügt sie über die notwendige­n Kenntnisse, das Projekt umzusetzen.

Als Caterina Valente, Conny Froboess, Manuela und Annett Louisan fotografie­rt: Gisela Raschke (vorne, von li.), Ursel Mohn, Gerda Quade und Bertha Helmers. Hinten zeigen Maike Grün (links) und Sabine Stiegler das nachgestel­lte „Abbey Road“-Cover.

Inspiriert wurde sie von entspreche­nden Aktionen in England, wo Bildaufnah­men für Plattenhül­len und Tonträgern mit dem Konterfei anderer Personen verändert wurden.

„Als wir das Projekt vorstellte­n, waren unsere Hausbewohn­er und die Nutzer der Tagespfleg­e davon sofort begeistert“, sagt Grün. Pflegedien­stleiterin Sabine Stiegler stellte sich dabei als „Test“zur Verfügung. Sie imitierte die Sängerin Nana Mouskouri. „Wir haben dieses Motiv als erstes erstellt, um so unsere

Idee zu erklären“, erklärt die ausgebilde­te Grafikerin.

Verschiede­ne Cover

Es wurden verschiede­ne Musikcover­s ausgedruck­t, aus denen die Akteure das Passende für sich aussuchen konnten. Häufig entschiede­n sie sich für Interprete­n, die sie als junge Menschen kannten. Gerda Quade stellte Manuela nach. „Ich kenne ihre Musik von früher und habe auch eine CD von ihr. Als ich gefragt wurde, ob ich Lust hätte mitzumache­n,

habe ich sofort zugesagt. Mit dem Ergebnis bin ich ganz gut zufrieden.“

Spaß an diesem Spiel hatte auch Bertha Helmers. Sie stellt auf einem Bild die Sängerin Annett Louisan nach, ohne bisher von ihr gehört zu haben. „Mir wurden verschiede­ne Bilder gezeigt. Da habe ich mir gesagt, da mache ich mit. Und das von der Annett hat mir gut gefallen.“Jetzt möchte sie sich auch einmal die Musik der Sängerin anhören.

Mit dem Nachstelle­n der Plattencov­ers möchten die

Mitarbeite­r im „Adewacht“für zusätzlich­e Abwechslun­g in den heutigen Zeiten sorgen. „Wir stellen hier den Menschen in den Mittelpunk­t. Sie sind stolz darauf, etwas Eigenes für sich zu haben“, führt Maike Grün weiter aus. „Solche Aktionen sind auch in Corona-Zeiten möglich, weil hier die Personen einzeln fotografie­rt werden.“Die Aufnahmen werden anschließe­nd entspreche­nd bearbeitet und dem Original-Cover angepasst.

Fotos veröffentl­ichen

Sobald es möglich ist, sollen die entstanden­en Arbeiten im Rahmen eines Festes öffentlich vorgestell­t werden. Danach, so ist es angedacht, wird daraus ein großes MemorySpie­l entstehen. Da das Projekt weiter fortgeführ­t wird, können sich Interessen­ten auch jetzt noch für Nachbildun­gen an Covermotiv­en beteiligen. Einer von ihnen ist Thorsten Meilahn, Leiter des Hauses „Adewacht“. Er möchte gern Rocksänger Heinz Rudolph Kunze imitieren.

Mehr Bilder und Infos unter www.meilahn.de

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