Schlesier feiern ihre Landsmannschaft
Oldenburger Horst Milde würdigt deutsch-polnisches Verhältnis
Oldenburg/Hannover – Auch 70 Jahre nach ihrer Gründung sei die Schlesische Landsmannschaft unverzichtbar, sagte der frühere Landtagspräsident Horst Milde (Oldenburg) beim Jahresempfang der Landsmannschaft am Sonntag in Hannover. Milde war der Festredner der Veranstaltung zum 70-jährigen Bestehen der Landsmannschaft. Corona-bedingt durften nur 70 Gäste – darunter Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) – an der Veranstaltung im Hannover Congress Centrum (HCC) teilnehmen.
Milde erinnerte an die Gründung der LandsmannBreslau
Horst Milde war Festredner in Hannover.
schaft 1950 und die positive Entwicklung der deutsch-polnischen Beziehungen. 1993 hatte Niedersachsen einen Partnerschaftsvertrag mit der damaligen Wojewodschaft
abgeschlossen (später übertragen auf die Wojewodschaft Niederschlesien). „Seitdem hat sich, nicht zuletzt durch den Beitritt Polens zur Europäischen Union und dem damit verbundenen Wegfall der Grenzen, das Verhältnis immer mehr entspannt und normalisiert“, sagte Milde. Das neue Miteinander sei nur möglich gewesen, „weil feindselige Ideologien entsorgt und an ihre Stelle die historische Wahrheit und im Miteinander menschliches Verständnis getreten sind“, sagte Milde. Zu dieser Entwicklung hätten die Landsmannschaften wesentlich beigetragen.
Die Landsmannschaft Schlesien könne weiter an ihren Zielen festhalten, darunter die Ächtung von Krieg und Vertreibung, die Einhaltung internationaler Friedensabkommen, freilich auch die Bewahrung der kulturellen Traditionen Schlesiens.
Der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Schlesien, Stephan Rauhut, verlieh Milde den Schlesierschild. Es ist die bedeutendste Auszeichnung, die die Landsmannschaft verleiht. Milde (87) ist 1933 in Breslau geboren worden. Nach der Vertreibung ließ sich die Familie in Leer nieder, wo Milde später Bürgermeister wurde. Als Präsident des Verwaltungsbezirks Oldenburg war Milde einer der Initiatoren der Oldenburgischen Landschaft.