Ermittler finden Hakenkreuz am Brandort
Neue Hinweise auf rechtsmotivierten Anschlag auf Ganderkeseer Gaststätte
Ganderkesee – Am Tag nach dem Großfeuer, das in der Nacht zu Mittwoch im alten Bahnhofsgebäude in Ganderkesee (Landkreis Oldenburg) gewütet und dabei auch das Restaurant „Gantero“schwer beschädigt hat, deuten immer mehr Hinweise auf einen rechtsmotivierten Anschlag hin. Brandermittler hatten in den von Rauch und Löschwasser verwüsteten Restauranträumen
„augenscheinlich rechtsmotivierte Symbole“vorgefunden. Am Donnerstag konkretisierte eine Polizeisprecherin diese Angabe auf Ð-Nachfrage: Ein Hakenkreuz und die für den Hitlergruß stehende Zahl „88“waren es, die die Brandspezialisten der Polizei und den Staatsschutz zur Bildung der gemeinsamen Ermittlungsgruppe „Gantero“veranlasst haben.
Experten der Polizei Delmenhorst hatten am frühen
Mittwochmorgen nach Ende der stundenlangen Löscharbeiten Flaschen mit Brandbeschleuniger sichergestellt. Auch gab es Hinweise auf ein gewaltsames Eindringen in das Restaurant, dessen Betreiber Menschen mit Migrationshintergrund sind. Die Feuerwehr ging ebenfalls nicht von einem Zufall aus. Gebrannt habe es gleich an zwei Stellen, sagte der Einsatzleiter.
Wie entstand das Feuer im ehemaligen Bahnhof Ganderkesee und dem Restaurant
„Gantero“? Dieser Frage gingen die Ermittler auch am Donnerstag vor Ort nach. Ermittelt werde „mit Hochdruck“, betonte eine Polizeisprecherin.
Unmittelbar nach dem Brandanschlag hatte sich Ganderkesees Bürgermeisterin Alice Gerken am Mittwoch klar positioniert: „Eine solche Tat stünde gegen alles, wofür die Gemeinde Ganderkesee steht.“Ein „gesellschaftlicher Aufschrei“blieb jedoch zunächst aus.