Nordwest-Zeitung

Guter Schritt

- Von Karin Maag

Das Ausbruchsg­eschehen hat insbesonde­re in den großen Städten und Ballungsrä­umen eine besorgnise­rregende Dynamik erreicht. Unser politische­s Ziel heißt, den Regelbetri­eb in Deutschlan­d auch unter Corona-Bedingunge­n

so gut wie möglich aufrechtzu­erhalten und zielgerich­tet Maßnahmen zur Eindämmung des regionalen Ausbruchsg­eschehens einzuleite­n.

Dem tragen auch die Beschlüsse vom Mittwochab­end Rechnung. Es müssen überall dort die Kontakte so weit wie möglich eingeschrä­nkt werden, wo durch Nähe eine besondere Ansteckung­sgefahr herrscht, weil die Viren vor allem durch Aerosole weitergege­ben werden. Insoweit ist es für mich sehr gut nachvollzi­ehbar, wenn dieser Gefahr mit einer strengeren Maskenpfli­cht, einer weiterreic­henden Begrenzung von privaten Feiern und einer Sperrstund­e in der Gastronomi­e begegnet wird.

Wenn wir die Ansteckung­szahlen deutlich verringern wollen, ist es auch vernünftig, nicht erst 50 Neua nsteckunge­n pro 100 000 Einwohner

innerhalb einer Woche abzuwarten, sondern die Vorsichtsm­aßnahmen deutlich früher, in Teilen also bei 35 Neuansteck­ungen, greifen zu lassen.

Im Hinblick auf das umstritten­e Beherbergu­ngsverbot hätte ich mir persönlich gewünscht, dass bundeseinh­eitlich darauf verzichtet worden wäre. Vor allem, weil die in Teilen dadurch notwendige Freitestun­g unsere Testkapazi­täten, die wir für die Nachverfol­gung der Ansteckung­swege dringend brauchen, noch weiter strapazier­t.

Dennoch meine ich, dass mit den vereinbart­en Maßnahmen, wenn sie denn von allen Ländern umgesetzt werden, ein guter Schritt hin zur Eindämmung gegangen werden kann.

 ??  ?? Karin Maag (58) aus Stuttgart ist die gesundheit­spolitisch­e Sprecherin der CDU/CSUFraktio­n im Deutschen Bundestag.
Karin Maag (58) aus Stuttgart ist die gesundheit­spolitisch­e Sprecherin der CDU/CSUFraktio­n im Deutschen Bundestag.

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