Deutsche Künstler dominieren die Weltrangliste
Ranking misst Resonanz in der Kunstwelt – Maler Gerhard Richter erneut an der Spitze
Köln – Gerhard Richter steht schon länger an der Spitze des „Kunstkompasses“als Angela Merkel Bundeskanzlerin ist. Seit nunmehr 17 Jahren behauptet sich der Maler in dem Ranking als weltweit einflussreichster Künstler. Dieses Jahr hat er bekanntgegeben, mit dem Malen aufgehört zu haben. Das dürfte die Preise noch einmal steigen lassen, weil man weiß, dass jetzt nichts mehr nachkommt.
Mit Punkten gewichtet
Dieses Jahr wird der „Kunstkompass“50 Jahre alt. Er umfasst mittlerweile 30 000 Künstler. Das „Ruhmesbarometer“geht von der Annahme aus, dass die Qualität von Kunst nicht messbar ist, wohl aber die Resonanz in der Kunstwelt.
Bewertet und mit Punkten gewichtet werden von der Kölner Kunstjournalistin Linde Rohr-Bongard unter anderem Ausstellungen von nahezu 300 Museen, Rezensionen in Fachmagazinen, Ankäufe führender Museen und Auszeichnungen. Preise und Auktionserlöse werden dagegen nicht berücksichtigt.
Im ersten „Kunstkompass“von 1970 dominierten USAmerikaner, es war die große Zeit der Pop Art. Heute sind Deutsche auffallend gut vertreten: Unter den Top 10 befinden sich allein vier Deutsche, neben Gerhard Richter noch Georg Baselitz, Rosemarie Trockel und Anselm Kiefer. Diese deutsche Dominanz mag allerdings auch ein wenig damit zu tun haben, dass der „Kompass“eben von einer Deutschen zusammengestellt wird.
Wäre es eine Amerikanerin, würde Jeff Koons wahrscheinlich nicht erst auf Platz 11 kommen.
Die Stars von Morgen
Dennoch ist es Fakt, dass Deutschland derzeit viele Künstler von Weltruf beheimatet. In der Liste „Die Stars von morgen“sind allerdings schon nicht mehr so viele Deutsche zu finden. Dieses Ranking wird 2020 angeführt von der in Antwerpen lebenden Nigerianerin Otobong Nkanga, dahinter folgt der Performanceund Installationskünstler Tomas Saraceno aus Argentinien und der in London lebende kolumbianische Maler Oscar Murillo.