Scheue Mäusefänger auf Arbeitssuche
Etwa 50 verwilderte Katzen leben im Tierheim – Einsatz auf Bauernhöfen gegen Kost und Logis
Nordmoslesfehn – Vom Kuscheln auf dem Sofa halten sie nichts. Sie meiden sogar den engen Kontakt zu Menschen. Sie lieben die Freiheit. Und zwar so sehr, dass auch das Freilaufgehege des Tierheims ihnen viel zu enge Grenzen setzt. Etwa 50 solch scheuer Katzen werden zurzeit in der Anlage an der Nordmoslesfehner Straße 412 beherbergt. „Diese Zahl ist unheimlich hoch“, sagt das Team des Tierheims und sucht händeringend nach neuen Stellen für die schüchternen Miezen. Im wahrsten Wortsinn. Denn eine „Arbeitsstelle“als Mäusefänger würde diesen Tieren das Leben verschönern.
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Die Aktion
Aktion des Heims. Gegen Kost und Logis werden die tierärztlich gecheckten, kastrierten und gechippten Katzen zum Beispiel auf Bauern-, Pferdeund Resthöfen oder Ähnlichem abgegeben. „Sie haben das Leben in einem Haushalt mit Menschen nie kennengelernt und möchten daher wieder das tun, was sie am besten können: Mäuse fangen und Haus und Hof bewachen“, wissen die Profis vom Tierheim.
Die neuen Hofangestellten arbeiten selbstverständlich unentgeltlich. Sie möchten aber von ihren neuen Arbeitgebern betreut und zugefüttert werden. Außerdem brauchen sie einen frostfreien und trockenen Schlafplatz, an dem sie optimalerweise auch eingewöhnt werden. Das Tierheimteam berät potenzielle Mäusefängerinteressenten sehr gerne rund um alle wichtigen Themen und ist zudem
Auf der Lauer: Mäuse fangen und Haus und Hof bewachen – darauf sind die wilden Katzen spezialisiert. Hier ist eine der scheuen Tierheim-Miezen zu sehen. bereit, auch nach der Vermittlung mit Tipps zur Seite zu stehen.
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Die scheuen Katzen
Woher stammen diese vielen scheuen Katzen und wie kommen sie ins Tierheim? „Es handelt sich um wilde Populationen von Katzen, die uns zum Beispiel von Anwohnern gemeldet werden“, erklärt Tierpflegerin Daniela Meyer. Meist seien diese Tiere im ländlichen Bereich zu finden. „Es sind zum Beispiel ausgesetzte Katzen, die nicht kastriert sind. Sie halten sich gern in der Nähe von Bauernhöfen auf. Aber auch gern in Wohnsiedlungen, wo sie sich am Igelfutter bedienen. Sie pflanzen sich unkontrolliert fort und nach einer gewissen Zeit verwildern auch die Katzenbabys“, beschreibt Daniela Meyer den üblichen Lebensweg dieser Tiere.
Mit konzentrierten Fangaktionen von Ehrenamtlichen würden die scheuen Tiere eingefangen und ins Tierheim gebracht. „Wir arbeiten da auch mit dem Tierschutzverein Ammerland zusammen“, sagt Meyer. In diesem Jahr habe man sich um außerordentlich viele Fangaktionen kümmern müssen. „Trotz Kastrationsund Kennzeichnungspflicht für Katzen“, betont die Tierpflegerin, „die gilt in der Stadt Oldenburg und im Ammerland.“Die nächste Fangaktion sei schon geplant.
Unterdessen wird das Freilaufgehege des Tierheims schon eng. Wer also den Mäusefängern einen neuen Wirkungskreis bieten möchte, melde sich unter 50 42 93.
Mehr Infos und ein Video zur Aktion „Katze sucht Bauer“unter www.tierheim-ol.de
t„Zukunft beginnt heute: Weiterdenken. Neudenken. Umdenken.“