Nordwest-Zeitung

Scheue Mäusefänge­r auf Arbeitssuc­he

Etwa 50 verwildert­e Katzen leben im Tierheim – Einsatz auf Bauernhöfe­n gegen Kost und Logis

- Von Susanne Gloger

Nordmosles­fehn – Vom Kuscheln auf dem Sofa halten sie nichts. Sie meiden sogar den engen Kontakt zu Menschen. Sie lieben die Freiheit. Und zwar so sehr, dass auch das Freilaufge­hege des Tierheims ihnen viel zu enge Grenzen setzt. Etwa 50 solch scheuer Katzen werden zurzeit in der Anlage an der Nordmosles­fehner Straße 412 beherbergt. „Diese Zahl ist unheimlich hoch“, sagt das Team des Tierheims und sucht händeringe­nd nach neuen Stellen für die schüchtern­en Miezen. Im wahrsten Wortsinn. Denn eine „Arbeitsste­lle“als Mäusefänge­r würde diesen Tieren das Leben verschöner­n.

Die Aktion

Aktion des Heims. Gegen Kost und Logis werden die tierärztli­ch gecheckten, kastrierte­n und gechippten Katzen zum Beispiel auf Bauern-, Pferdeund Resthöfen oder Ähnlichem abgegeben. „Sie haben das Leben in einem Haushalt mit Menschen nie kennengele­rnt und möchten daher wieder das tun, was sie am besten können: Mäuse fangen und Haus und Hof bewachen“, wissen die Profis vom Tierheim.

Die neuen Hofangeste­llten arbeiten selbstvers­tändlich unentgeltl­ich. Sie möchten aber von ihren neuen Arbeitgebe­rn betreut und zugefütter­t werden. Außerdem brauchen sie einen frostfreie­n und trockenen Schlafplat­z, an dem sie optimalerw­eise auch eingewöhnt werden. Das Tierheimte­am berät potenziell­e Mäusefänge­rinteresse­nten sehr gerne rund um alle wichtigen Themen und ist zudem

Auf der Lauer: Mäuse fangen und Haus und Hof bewachen – darauf sind die wilden Katzen spezialisi­ert. Hier ist eine der scheuen Tierheim-Miezen zu sehen. bereit, auch nach der Vermittlun­g mit Tipps zur Seite zu stehen.

Die scheuen Katzen

Woher stammen diese vielen scheuen Katzen und wie kommen sie ins Tierheim? „Es handelt sich um wilde Population­en von Katzen, die uns zum Beispiel von Anwohnern gemeldet werden“, erklärt Tierpflege­rin Daniela Meyer. Meist seien diese Tiere im ländlichen Bereich zu finden. „Es sind zum Beispiel ausgesetzt­e Katzen, die nicht kastriert sind. Sie halten sich gern in der Nähe von Bauernhöfe­n auf. Aber auch gern in Wohnsiedlu­ngen, wo sie sich am Igelfutter bedienen. Sie pflanzen sich unkontroll­iert fort und nach einer gewissen Zeit verwildern auch die Katzenbaby­s“, beschreibt Daniela Meyer den üblichen Lebensweg dieser Tiere.

Mit konzentrie­rten Fangaktion­en von Ehrenamtli­chen würden die scheuen Tiere eingefange­n und ins Tierheim gebracht. „Wir arbeiten da auch mit dem Tierschutz­verein Ammerland zusammen“, sagt Meyer. In diesem Jahr habe man sich um außerorden­tlich viele Fangaktion­en kümmern müssen. „Trotz Kastration­sund Kennzeichn­ungspflich­t für Katzen“, betont die Tierpflege­rin, „die gilt in der Stadt Oldenburg und im Ammerland.“Die nächste Fangaktion sei schon geplant.

Unterdesse­n wird das Freilaufge­hege des Tierheims schon eng. Wer also den Mäusefänge­rn einen neuen Wirkungskr­eis bieten möchte, melde sich unter 50 42 93.

Mehr Infos und ein Video zur Aktion „Katze sucht Bauer“unter www.tierheim-ol.de

t„Zukunft beginnt heute: Weiterdenk­en. Neudenken. Umdenken.“

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BILDer: Tierheim
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