Reise mit großen Verlusten
Sanlúcar De Barrameda/DPA – Als Magellan den Pazifik erreicht, gehen die Vorräte aus. Dem Italiener Antonio Pigafetta zufolge, der auf der „Trinidad“mitsegelt, isst die Besatzung Ochsenhaut, mit der die Rahen bezogen waren: „Wir ließen sie über vier oder fünf Tage in Meerwasser einweichen, dann legten wir sie ein wenig aufs Feuer, und so aßen wir sie.“Bald bricht die Mangelkrankheit Skorbut aus.
Am 27. März 1521 sichten sie Land – zuerst die Inseln der Marianen, dann die Philippinen. Dort erzählt Magellan einem Inselfürsten, er werde dessen Feinde vernichten, wenn dieser sich dem spanischen König unterwerfe. Eine riskante Strategie, urteilt Biograf Christian Jostmann. Bei einem Überfall auf ein unbotmäßiges Dorf durchbohrt ein Speer die Kehle Magellans – er stirbt.
Seine Expedition besteht nurmehr noch aus 110 Mann. Zerlumpt, hungrig und durstig irren sie durch die südostasiatische Inselwelt. Nur noch zwei der fünf Schiffe sind übrig. Am 8. November 1521 werfen sie Anker vor der Molukkeninsel Tidore. Sie haben ihr Ziel erreicht. Beladen mit Nelken tritt die „Trinidad“die Heimreise Richtung Osten an – aber eine portugiesische Karavelle kapert sie. Das andere Schiff, die „Vitoria“, segelt Richtung Westen nach Hause.
Am 8. September 1522 schließlich legt die „Vitoria“in Sevilla an. Von den 239 Männern, die von hier nach Westen abgesegelt sind, kommen 18 zurück. Pech für die Spanier: Die Molukken liegen, wie sich herausstellt, knapp im portugiesischen Teil der Welt.