Nordwest-Zeitung

Ausdruck für rücksichts­lose Spaßmental­ität

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Betrifft: „E-Scooter zwischen Fluch und Segen“(Ð vom 8. Oktober)

Ich ärgere mich seit dem ersten Tag über die E-Scooter in der Stadt und frage mich nach wie vor, wozu Oldenburg das braucht. Und nachdem ich heute in der Zeitung gelesen habe, dass die Oldenburge­r sich kaum beschweren, mache ich das jetzt, weil man sich ja nicht immer darauf verlassen sollte, dass „die Anderen“das schon machen. Wir wohnen in der Innenstadt und ich fahre täglich die Nadorster Straße entlang.

Jeden Tag stehen irgendwo Roller im Weg und nur selten an Fahrradstä­ndern. Es kann nicht sein, dass ich als Bürgerin erst zum Handy oder Telefon greifen muss, um dem Anbieter meine Beschwerde zu melden. Umgekehrt muss es sein. Der Anbieter hat dafür zu sorgen, dass die Roller ordnungsge­mäß abgestellt werden. Da sollte man dann eben feste Stationen einrichten, an denen die Roller abgestellt werden müssen. (Das können ja auch Fahrradstä­nder sein.) Wer das dann nicht tut, sollte zahlen.

Das widerspric­ht aber dem Konzept Bequemlich­keit, nach dem die Anbieter handeln. Die Bußgelder sind im Übrigen auch ein Witz. Für welche Zielgruppe sind die Roller da? Man sollte viele Radfahrer dazu auffordern in der Masse so rücksichts­los zu parken, wie das die meist jungen Rollerfahr­er tun. Der Aufschrei wäre groß. Man hat dass Gefühl, der Scooter wird wie ein Roller in Kindertage­n genutzt, abgestellt oder fallen gelassen, wie es einem gefällt.

Im Sinne aller Verkehrste­ilnehmer (besonders der älteren und mobilitäts­eingeschrä­nkten sowie Kinder) wäre es eine gute Idee, die Roller wieder aus Oldenburg verschwind­en zu lassen. Die „unterm-Strich-Zähl-ich-rücksichts­lose Spaßmental­ität“möchte ich in meiner Stadt nicht unterstütz­t wissen.

Wiebke Rommerskir­chen

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BILD: Sascha Stüber Sorgen mitunter für Ärger, wenn sie im Weg herumliege­n: die E-Scooter in Oldenburg

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