Zukunftsfähige Landwirtschaft
Hitze, Dürre, Extremwetter – der Klimawandel setzt den Bauern mächtig zu. Dabei kämpfen viele von ihnen bereits seit Jahren um ihre Existenz, auch ohne solche widrigen Bedingungen und schmerzlichen Ernteausfälle. Die CoronaKrise stellt auch sie vor besondere Herausforderungen.
Nicht wenige Bauern haben bereits aufgegeben. Das HöfeSterben geht weiter. Ein ums andere Mal machen die Landwirte ihrem Ärger Luft. Ende des vergangenen Jahres rollten Tausende Trecker durch Berlin, als die Kanzlerin zum Agrargipfel geladen hatte. Die Wut wächst unter den Bauern, und die Existenzängste werden größer. Auch die Mitgliederversammlung des Deutschen Bauernverbandes wird von Zukunftssorgen bestimmt.
Als sei die Lage nicht schon ernst und trüb genug, breitet sich jetzt auch noch die Afrikanische Schweinepest aus und verschärft auf manchen Höfen die Krise noch gewaltig. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner muss ihren Worten endlich Taten folgen lassen und den Kampf gegen die Seuche gemeinsam mit ihren polnischen und tschechischen Amtskollegen entschlossener führen. Greift sie auf den Bestand der Hausschweine über, wäre das ein Desaster mit gewaltigen wirtschaftlichen Folgen für große Teile der Landwirte.
Die Bauern müssen sich neu aufstellen, die Agrarwende als Chance sehen und gestalten. Doch darf der Strukturwandel nicht zur übermäßigen Belastung werden, die Betriebe nicht überfordern. Deutschland braucht eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft. Die Bauern zu den Prügelknaben der Nation zu machen, hilft nicht weiter und wird ihnen auch nicht gerecht. Die Arbeit und Leistung des Berufsstandes verdienen Anerkennung und Respekt.