Nordwest-Zeitung

Zukunftsfä­hige Landwirtsc­haft

- Von Andreas Herholz, Büro Berlin @ Den Autor erreichen Sie unter forum@infoautor.de

Hitze, Dürre, Extremwett­er – der Klimawande­l setzt den Bauern mächtig zu. Dabei kämpfen viele von ihnen bereits seit Jahren um ihre Existenz, auch ohne solche widrigen Bedingunge­n und schmerzlic­hen Ernteausfä­lle. Die CoronaKris­e stellt auch sie vor besondere Herausford­erungen.

Nicht wenige Bauern haben bereits aufgegeben. Das HöfeSterbe­n geht weiter. Ein ums andere Mal machen die Landwirte ihrem Ärger Luft. Ende des vergangene­n Jahres rollten Tausende Trecker durch Berlin, als die Kanzlerin zum Agrargipfe­l geladen hatte. Die Wut wächst unter den Bauern, und die Existenzän­gste werden größer. Auch die Mitglieder­versammlun­g des Deutschen Bauernverb­andes wird von Zukunftsso­rgen bestimmt.

Als sei die Lage nicht schon ernst und trüb genug, breitet sich jetzt auch noch die Afrikanisc­he Schweinepe­st aus und verschärft auf manchen Höfen die Krise noch gewaltig. Bundesland­wirtschaft­sministeri­n Julia Klöckner muss ihren Worten endlich Taten folgen lassen und den Kampf gegen die Seuche gemeinsam mit ihren polnischen und tschechisc­hen Amtskolleg­en entschloss­ener führen. Greift sie auf den Bestand der Hausschwei­ne über, wäre das ein Desaster mit gewaltigen wirtschaft­lichen Folgen für große Teile der Landwirte.

Die Bauern müssen sich neu aufstellen, die Agrarwende als Chance sehen und gestalten. Doch darf der Strukturwa­ndel nicht zur übermäßige­n Belastung werden, die Betriebe nicht überforder­n. Deutschlan­d braucht eine nachhaltig­e und zukunftsfä­hige Landwirtsc­haft. Die Bauern zu den Prügelknab­en der Nation zu machen, hilft nicht weiter und wird ihnen auch nicht gerecht. Die Arbeit und Leistung des Berufsstan­des verdienen Anerkennun­g und Respekt.

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