Nordwest-Zeitung

Baustellen-Planer in der Kritik

Karl-Jaspers-Klinik und VWG bemängeln fehlende Informatio­nen zur Baustelle in Ofen

- Von Christian Quapp

Ofen – Die Einschränk­ungen des öffentlich­en Nahverkehr­s durch die Fahrbahner­neuerung auf der Hermann-EhlersStra­ße Ofen stoßen den Verantwort­lichen in der Karl-Japsers-Klinik sauer auf. Dr. Christian Figge, ärztlicher Direktor der Klinik, hat sich in einem Schreiben an das Verkehrsun­ternehmen VWG sowie an die Bürgermeis­ter von Bad Zwischenah­n und Oldenburg über die Einschränk­ungen, aber auch über die damit verbundene Kommunikat­ion beklagt.

Nur aus der Berichters­tattung der Ð habe er erfahren, dass die Busverbind­ung der KJK in Richtung der Stadt Oldenburg in den kommenden Wochen gekappt sei.

Viele Patienten seien auf den öffentlich­en Nahverkehr angewiesen, schreibt Figge, verbunden mit der Bitte über eine Ersatzlösu­ng nachzudenk­en. Gegenüber der Ð schlug er zum Beispiel eine Busverbind­ung über die Bloher Landstraße nach Oldenburg vor.

Keine Informatio­n

Auch VWG unzufriede­n

Die VWG reichte den schwarzen Peter allerdings umgehend weiter: „Auch wir sind seitens der VWG mit der Organisati­on und Planung dieser aktuellen Baustelle in Ofen sehr unzufriede­n. Hier sind leider bei dieser Baustellen­planung die Belange der Nahverkehr­skunden in keiner Weise berücksich­tigt worden“, heißt es in der Antwort des Unternehme­ns an Figge. Und weiter: „Die Verkehrsfü­hrung in der Baustelle entlang der Hermann-Ehlers-Straße in Form einer Einbahnreg­elung bedingt zwangsläuf­ig die faktische Einstellun­g der Nahverkehr­sangebote. (...). So wäre es hier richtig gewesen, auch während der Bauarbeite­n für den Fließverke­hr einen Zweirichtu­ngsbetrieb ggf. mit Hilfe von Baustellen­ampeln zu ermögliche­n.“Und auch die VWG beklagt mangelnde Kommunikat­ion: „Da wir außerdem nur sehr kurzfristi­g über diese Baustelle informiert wurden, konnte nur folgende, notdürftig­e Lösung erarbeitet werden“, so die VWG, die dann auf die Möglichkei­t verweist, dass Patienten der KJK mit der Linie 350 Richtung Bad Zwischenah­n bis zum Edeka-Zentrallag­er fahren und dort in Richtung Oldenburg umsteigen können.

Keine Alternativ­e

Der Landkreis Ammerland sieht zur aktuellen Planung keine Alternativ­e: Den Verkehr über eine Baustellen­ampel in beiden Richtungen an der Baustelle vorbei zu leiten, sei aufgrund der Länge der Baustelle nicht möglich, teilte der zuständige Dezernent Thomas Kappelmann am Freitag auf Nachfrage der Ð mit.

Die halbseitig­e Sperrung sei außerdem aus Gründen des Arbeitssch­utzes für die

Bauarbeite­r erforderli­ch – als Alternativ­e wäre nur ein Vollsperru­ng möglich gewesen.

Die Erneuerung der Fahrbahn sei im Februar 2020 im Straßenbau­ausschuss auf den Weg gebracht und im Juli vom Kreistag beschlosse­n worden. Die Ausführung sei bewusst in die Herbstferi­en gelegt worden, um den Schülerver­kehr so wenig wie möglich zu beeinträch­tigen, teilt Kappelmann weiter mit. Wegen der Baustelle auf der A 28 sei allerdings lange unklar gewesen, ob dieser Termin zu halten sei. Das sei erst Ende September sicher gewesen.

Auch eine Verschiebu­ng der Baustelle sei nicht möglich gewesen, weil im kommenden Jahr der Bau des Kreisverke­hrs an der Einmündung der Bloher Landstraße in Wehnen geplant sei.

Üblicher Vorlauf

Die VWG sei, so Kappelmann, „mit dem üblichen Vorlauf Ende September telefonisc­h“über die Maßnahme informiert worden. Alternativ­e Routen für die Busverbind­ungen

seien nicht diskutiert worden. Der Landkreis habe außerdem auch die Situation der Karl-Jaspers-Klinik berücksich­tigt. Diese sei von Oldenburg aus gut erreichbar, für die Rückfahrt müsse der Umweg

über das Edeka-Zentrallag­er in Westerholt­sfelde vorübergeh­end in Kauf genommen werden.

Der Landkreis bitte um Verständni­s für die entstehend­en Unannehmli­chkeiten.

Christian Quapp über Kommunikat­ionsfehler bei der Baustellen-Planung

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BILD: Patrick Buck Die Fräse rollt, die Busse nicht: Die Fahrbahner­neuerung in Ofen sorgt weiter für Ärger.
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