Nordwest-Zeitung

Nach Erleichter­ung gibt es neue Probleme

Das bedeutet die Aufhebung des Beherbergu­ngsverbots für Dangast – Appell des Kurdirekto­rs

- Von Olaf Ulbrich

Dangast – Erleichter­ung machte sich bei Vermietern, Hoteliers und auch bei der Kurverwalt­ung in Dangast (Landkreis Friesland) breit, als am Donnerstag­abend die Meldung

von der Rücknahme des Beherbergu­ngsverbots für Gäste aus Corona-Risikogebi­eten kam. Doch bei näherem Hinsehen taten sich damit gleich die nächsten Baustellen auf. „Das wird für noch mehr Verwirrung sorgen“, meint Dan

gasts Kurdirekto­r Johann Taddigs am Freitag auf Nachfrage unserer Redaktion.

Kritik an Landesbehö­rden

Nach dem Erlass der Verordnung des Landes Nieder

sachsen, die jetzt vom Oberverwal­tungsgeric­ht Lüneburg im Eilverfahr­en nach einer Klage eines Ferienpark­betreibers aus dem Harz gekippt wurde, hatten viele Gäste ihren Urlaub storniert oder durften erst gar nicht anreisen

– es sei denn mit einem negativen Coronatest, der nicht älter als 48 Stunden war.

Die frei werdenden Zimmer und Appartemen­ts wurden neu vermietet. Nun darf aber wieder gereist werden. Die Gefahr: Die ursprüngli­chen Buchungsgä­ste reisen nun doch noch an – und stehen vor besetzten Unterkünft­en. Für Dangast sei das indes noch kein Problem. „Das passiert höchstens in Einzelfäll­en“, ist sich Johann Taddigs sicher. Denn bereits im Vorfeld wurden die Verhältnis­se geklärt: „Die Vermieter haben bei der Stornierun­g in der Regel eine Einigung gefunden, zum Beispiel über Gutschrift­en.“

Der Kurdirekto­r kritisiert­e das Vorgehen der Landesbehö­rden in diesem Zusammenha­ng dennoch. Denn den Vermietern gehe nach dem Richterspr­uch die rechtliche Grundlage verloren. „Bei allem Positiven steckt auch ein Haken drin, denn man schafft rechtliche Lücken“, sagt Taddigs. Er bemängelt, dass der Schwarze Peter zurückdele­giert wird an die Vermieter und Gäste: „Vorher war das Land verantwort­lich.“

Regeln einhalten

Angesichts der steigenden Infektions­zahlen hofft er, dass die Touristen und Urlauber mit der zurückgewo­nnenen Reisefreih­eit „besonnen und vorsichtig“umgehen. „Ich habe die Sorge, dass zu leichtfert­ig mit der Situation umgegangen wird.“Auch weiterhin müssten alle Sicherheit­smaßnahmen und Hygienereg­eln eingehalte­n werden, um ein weiteres Ausbreiten von Covid-19 einzudämme­n. „Das geht vor allem über Transparen­z und Gespräche“, ist sich Taddigs sicher.

Ich habe die Sorge, dass zu leichtfert­ig mit der Situation umgegangen wird.

Johann Taddigs Kurdirekto­r von Dangast

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BILD: Gösta Berwing Spaziergan­g am Strand von Dangast: Bisher hielten sich die Gäste an die Abstandsre­geln.

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