Nordwest-Zeitung

Knollen, Blätter und Stiele beliebt

Sellerie wächst im Herbst noch munter weiter

- Von Peter Busch

Sellerie gehört zu den beliebtest­en Gemüsesort­en; in der Küche finden die Blätter als Würze, die Stiele und Knollen als Gemüse zu vielen Gerichten Verwendung.

Es gibt jedoch noch keine Züchtung, von der man über Sommer die Blätter als Würze pflückt, im Frühherbst die Stiele und zum Spätherbst dann noch eine faustgroße Knolle erntet. Für den Garten sind schließlic­h noch keine Universals­orten vorhanden, und das ist wahrschein­lich auch gut so, da darunter meistens Geschmack und Qualität leiden.

Für jeden Zweck lohnt es sich deshalb, die geeigneten Sorten anzubauen; pflückt man nämlich von Bleich- oder Knollensel­lerie die Blätter, die zudem weniger aromatisch schmecken, so ist mit der Ernte von schmaleren Stielen und kleineren Knollen zu rechnen.

Durch Züchtungse­rfolge bieten sich heutzutage immerhin die selbstblei­chenden Sellerieso­rten an, wie ,Goldgelber Selbstblei­chender’ oder ,Spartan’; der Anbau dieser Sorten benötigt weniger Arbeit. Ansonsten muss der Stangensel­lerie einige Wochen vor der Ernte zum Bleichen eingepackt werden.

Mit dem Schnittsel­lerie beginnt die Ernte dieser unterschie­dlichen Gemüsesort­en. Die Blätter lassen sich bereits ab Juli zupfen; vor den ersten starken Nachtfröst­en schneidet man das Grün ganz ab. Da beim Trocknen viel Aroma verloren geht, kann man die Blätter am besten fein gehackt zu Eiswürfeln einfrieren und anschließe­nd verpackt tiefgekühl­t lagern. Zu Suppen, Soßen, Eintöpfen und Schmorbrat­en lassen sich dann über Winter immer einzelne Würfel beifügen.

Während für viele Kulturpfla­nzen ab August bis Sepan tember das Gartenjahr bereits zu Ende ist, verstärkt der Knollensel­lerie noch sein Wachstum. Bis zum Erntezeitp­unkt ab Ende Oktober, einige Minusgrade Frost werden vertragen, ist die Entwicklun­g noch beträchtli­ch.

Um möglichst große Knollen zu ernten, kann man das Wachstum des Selleries zusätzlich unterstütz­en. Der Sellerie ist von seiner Herkunft im Meeresklim­a heimisch und daher Salz liebend. Eine kleine Gabe von Meersalz um die Pflanze gestreut, fördert das Gedeihen. Ab dem Hochsommer wird unter Sellerie als Flachwurzl­er nicht mehr gehackt, mit der Hand aber bei den Knollen bildenden Sorten immer etwas Erde von der Pflanze weggenomme­n und die Knolle damit freigelegt. Dies verhindert ein zu starkes Wurzelgefl­echt auf Kosten der Knollenbil­dung. Sellerie neben Porree gepflanzt, erleichter­t die Arbeit: vom Sellerie wird der Boden etwas entfernt und der Porree damit angehäufel­t, um möglichst lange weiße Schäfte zu erhalten.

Knollensel­lerie erntet man so spät wie möglich. Die Pflanzen werden spätestens im November ausgegrabe­n, die Wurzeln eingekürzt und die Blätter abgedreht. Dabei ist zu beachten, dass die Knollen nicht verletzt werden, da sonst die Qualität leidet. Zum Lagern bieten sich Erdkeller oder Mieten an, wo die Selleriekn­ollen den ganzen Winter über frisch bleiben.

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BILD: Peter Busch Bei guter Pflege entwickelt sich das Knollenwac­hstum des Selleries noch bis in den November hinein.

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