Knollen, Blätter und Stiele beliebt
Sellerie wächst im Herbst noch munter weiter
Sellerie gehört zu den beliebtesten Gemüsesorten; in der Küche finden die Blätter als Würze, die Stiele und Knollen als Gemüse zu vielen Gerichten Verwendung.
Es gibt jedoch noch keine Züchtung, von der man über Sommer die Blätter als Würze pflückt, im Frühherbst die Stiele und zum Spätherbst dann noch eine faustgroße Knolle erntet. Für den Garten sind schließlich noch keine Universalsorten vorhanden, und das ist wahrscheinlich auch gut so, da darunter meistens Geschmack und Qualität leiden.
Für jeden Zweck lohnt es sich deshalb, die geeigneten Sorten anzubauen; pflückt man nämlich von Bleich- oder Knollensellerie die Blätter, die zudem weniger aromatisch schmecken, so ist mit der Ernte von schmaleren Stielen und kleineren Knollen zu rechnen.
Durch Züchtungserfolge bieten sich heutzutage immerhin die selbstbleichenden Selleriesorten an, wie ,Goldgelber Selbstbleichender’ oder ,Spartan’; der Anbau dieser Sorten benötigt weniger Arbeit. Ansonsten muss der Stangensellerie einige Wochen vor der Ernte zum Bleichen eingepackt werden.
Mit dem Schnittsellerie beginnt die Ernte dieser unterschiedlichen Gemüsesorten. Die Blätter lassen sich bereits ab Juli zupfen; vor den ersten starken Nachtfrösten schneidet man das Grün ganz ab. Da beim Trocknen viel Aroma verloren geht, kann man die Blätter am besten fein gehackt zu Eiswürfeln einfrieren und anschließend verpackt tiefgekühlt lagern. Zu Suppen, Soßen, Eintöpfen und Schmorbraten lassen sich dann über Winter immer einzelne Würfel beifügen.
Während für viele Kulturpflanzen ab August bis Sepan tember das Gartenjahr bereits zu Ende ist, verstärkt der Knollensellerie noch sein Wachstum. Bis zum Erntezeitpunkt ab Ende Oktober, einige Minusgrade Frost werden vertragen, ist die Entwicklung noch beträchtlich.
Um möglichst große Knollen zu ernten, kann man das Wachstum des Selleries zusätzlich unterstützen. Der Sellerie ist von seiner Herkunft im Meeresklima heimisch und daher Salz liebend. Eine kleine Gabe von Meersalz um die Pflanze gestreut, fördert das Gedeihen. Ab dem Hochsommer wird unter Sellerie als Flachwurzler nicht mehr gehackt, mit der Hand aber bei den Knollen bildenden Sorten immer etwas Erde von der Pflanze weggenommen und die Knolle damit freigelegt. Dies verhindert ein zu starkes Wurzelgeflecht auf Kosten der Knollenbildung. Sellerie neben Porree gepflanzt, erleichtert die Arbeit: vom Sellerie wird der Boden etwas entfernt und der Porree damit angehäufelt, um möglichst lange weiße Schäfte zu erhalten.
Knollensellerie erntet man so spät wie möglich. Die Pflanzen werden spätestens im November ausgegraben, die Wurzeln eingekürzt und die Blätter abgedreht. Dabei ist zu beachten, dass die Knollen nicht verletzt werden, da sonst die Qualität leidet. Zum Lagern bieten sich Erdkeller oder Mieten an, wo die Sellerieknollen den ganzen Winter über frisch bleiben.