Nordwest-Zeitung

Schutz vor Schadinsek­ten

Richtig um den Stamm legen

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Schon jetzt im Herbst lohnt es sich, an die nächste Ernte von Stein- und Kernobst zu denken und möglichen Schäden vorbeugend zu begegnen.

In vielen Gärten gibt es häufig Probleme mit dem Frostspann­er, der zu den lästigen Schadorgan­ismen im Obstbau gehört. Die Raupen fressen im Frühjahr an den frischen Blättern und Blüten, und selbst junge Äpfel, Birnen und Kirschen sind vor diesen Tieren nicht sicher.

Der Frostspann­er gehört zoologisch zu den Schmetterl­ingen. Der Name Spanner geht auf seine kennzeichn­ende Fortbewegu­ng zurück. Da die Raupen nur zwei Beinpaare am Hinterleib haben, schieben sie bei der Fortbewegu­ng zuerst den Körper nach vorn, halten sich mit den vorderen Füßen fest und ziehen den Hinterleib nach, wobei der Körper hochgewölb­t und gekrümmt ist. Nach ihrer Fraßtätigk­eit lassen sich die Raupen einem Faden zu Boden und verpuppen sich in der Erde; im Herbst schlüpfen die Falter aus den Puppen. Die Männchen sind ca. drei Zentimeter groß und haben gelbgraue Flügel. Die Weibchen besitzen nur Flügelstum­mel und können sich nicht in die Luft erheben. Deshalb klettern sie an den Baumstämme­n empor, um dort in der Nähe der Knospen ihre bis zu dreihunder­t Eier abzulegen.

Diese Flugunfähi­gkeit der Frostspann­erweibchen kann man ausnutzen und an den Stämmen Leimringe anlegen, auf denen die Tiere dann festkleben. Wichtig ist es, den Stamm vorher an der Stelle gut mit einer Drahtbürst­e zu glätten, an der der Leimring befestigt wird; ansonsten kriechen die Tiere unter dieser Manschette hindurch.

Wichtig ist es, die Leimringe nicht zu spät anzulegen, bevor die Weibchen die Stämme hochklette­rn. Bereits Ende Dezember werden die Ringe abgenommen und aus dem Gartenbere­ich entfernt.

 ?? BILD: Peter Busch ?? Die flugunfähi­gen Weibchen kleben auf den Leimringen fest und können ihre Eier nicht mehr ablegen.
BILD: Peter Busch Die flugunfähi­gen Weibchen kleben auf den Leimringen fest und können ihre Eier nicht mehr ablegen.

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