Sehnsuchtsort für viele: Baumhäuser
Baumhaushotels boomen – Auch dank mehr Luxus wie Heizung und Badezimmer
Leipzig – Jeder Baum wird akribisch inspiziert und begutachtet – er soll sich schließlich perfekt eingliedern in die mystische Welt von Elfen und Kobolden in dem Baumhaushotel Kriebelland in Mittelsachsen. Sieben Jahre hat Steffen Mäding auf die Baugenehmigung seines ersten Baumhauses gewartet, 2011 war es dann soweit und inzwischen stehen fünf Quartiere in luftiger Höhe, jedes einzigartig mit aufwendigen Holzverzierungen versehen. Eines, das Bücherwurmbaumhaus, hängt sogar frei zwischen drei 180 Jahre alten Buchen.
„Ich wollte unbedingt was anderes machen, organisch arbeiten. Daher suche ich jeden Baum persönlich aus“, erläutert Mäding. Allein 80 Eichen-, Lärchen- und Robinienstämme wurden beim Bau des Romantik-Baumhauses verarbeitet: 80 Quadratmeter verteilen sich auf drei Stockwerke, es ist eines der größten Baumhäuser Deutschlands. Eichenstamm-Wendeltreppe, Gießkannendusche sowie eine Strickleiter, die zum Schlafboden in 27 Metern Höhe führt, vermitteln Abenteuer. Im Winter sorgt eine Fußbodenheizung für warme Füße
Wildnis und Komfort
„Beim Baumhaus geht man in die Natur, ohne auf die Sicherheit von vier Wänden zu verzichten. Eine Illusion, im Wald zu leben, ohne auf Komfort zu verzichten“, erläutert Solvejg Nitzke, Literatur-und Kulturwissenschaftlerin an der Technischen Universität Dresden. Es sei die Faszination von einer Wildnis, „die uns keine Angst mehr macht, ein Naturerlebnis mit Märchenwesen, Wölfen, Räubern und Dunkelheit, die wir heute nicht mehr so erwarten.“
Zudem könne jeder Schlafgast zumindest für eine Nacht „die innere Wildheit entdecken“, erläutert Nitzke. Bäume seien älter, größer und stärker