Einen Riegel vorschieben
Wie sich Wohnungs- und Fenstertüren wirkungsvoll absichern lassen
Aufmerksame Nachbarn sind eine wichtige Säule eines funktionierenden Einbruchschutzes, sagt Kriminaloberrat Harald Schmidt von der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Bemerke ein Nachbar einen potenziellen Einbrecher, gelte im Zweifelsfall: „Lieber einmal zu viel 110 gewählt und danach löst sich eine Situation als unberechtigt auf, als wenn man wegschaut und den Nachbarn nicht vor Schaden bewahrt.“Auf keinen Fall aber sollten Nachbarn einen Täter selbst stellen, warnt Schmidt. Man wisse nie, inwieweit eine Konfrontation eskalieren könne. Besser sei es, die Polizei zu verständigen und dann die Situation weiterhin aufmerksam zu beobachten, sich eine Personenbeschreibung gut einzuprägen sowie gegebenenfalls das Kennzeichen eines Fahrzeugs abzulesen und die Fluchtrichtung nachzuvollziehen.
Wohnungseigentümer benötigen die Zustimmung der Eigentümergemeinschaft (WEG), wenn sie in Sachen Einbruchschutz aufrüsten wollen. Denn Haus- und Wohnungseingangstüren sowie Fenster gehören zum Gemeinschaftseigentum. Sollen zum Beispiel Fenstergitter angebracht werden, verändert dies die Fassade, so der Verband Wohnen im Eigentum. Ohne die Zustimmung aller Wohnungseigentümer darf der Einzelne deshalb keine Gitter anbringen.
Eine Alarmanlage einzubauen, zählt ebenso wie eine einbruchhemmende Wohnungseingangstür oder eine elektrische Türöffnungs- oder Gegensprechanlage als Modernisierung. Vor der Umsetzung ist hier zwar ein WEG-Beschluss nötig. In der Regel müssen aber nicht alle Eigentümer zustimmen, sondern es reichen mindestens 75 Prozent von ihnen, die zusammen mehr als 50 Prozent der Miteigentumsanteile halten.
Eine Ausnahme kann greifen, wenn schon einmal eingebrochen wurde, erklärt Wohnen im Eigentum: Bei erhöhter Einbruchsgefahr können Eigentümer auf eigene Kosten Maßnahmen treffen und zum Beispiel Fenstergitter, Rollläden oder spezielle Fensterund Türgriffe einbauen. Die Gemeinschaft muss dies dann dulden. Sie hat aber ein Recht darauf, dass die Details der Umsetzung abgesprochen werden. Im Streitfall entscheiden dann Gerichte, ob eine konkrete Einbruchsgefahr besteht und ob die Maßnahmen angemessen sind.
Ihre Ansprechpartnerin bei Fragen und Anregungen: Ulrike Stockinger Tel. 0441/99 88 2058 ulrike.stockinger@infoautor.de
Berlin/tmn – Einbrecher entdecken Schwachstellen häufig schnell. Wer sich vor ihnen schützen will, sollte seine Wohnungs- oder Haustür sowie Terrassen- und Balkontüren absichern.
Die umfassendste Lösung: „Mit einem neuen Produkt erhalten Sie immer geprüfte und zertifizierte Sicherheit aus einem Guss“, erklärt Harald Schmidt von der Polizeilichen Kriminalitätsbekämpfung. Alternativ kann man auch einzelne Elemente nachrüsten. „Welche Maßnahmen sinnvoll sind, hängt vor allem davon ab, wie man wohnt“, erklärt Anne Kliem von der Stiftung Warentest. Im Erdgeschoss sollten Bewohner ebenerdige Fenster und Terrassentüren sichern, in höheren Stockwerken die Wohnungstür. Folgend Aspekte sind beachtenswert:
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Sie geben an, wie sehr ein Produkt einen Einbruch erschwert. RC1 sei „faktisch kein richtiger Schutz“, RC6 wird hingegen im Hochsicherheitsbereich verwendet, erklärt Frank Lange vom Verband Fenster + Fassade. Das gesunde Mittelmaß für Privatpersonen: RC2 und RC3.
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Das Türblatt muss stabil sein, sonst nützen Schloss und Riegel nichts, erläutert Schmidt. Der Türrahmen muss gut im Mauerwerk verankert sein und an den Stellen stabil sein, an denen Scharniere sitzen sowie Stifte und Riegel des Schließmechanismus greifen.
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„In aller Regel ist die Bandseite, also die Seite, an der sich die Tür beim Öffnen dreht, zu schwach“, sagt Helmut Rieche von der Initiative für aktiven Einbruchschutz „Nicht bei mir!“. Die Lösung: stabile, in der Wand sicher verankerte Beschläge.
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Widerstandsklassen
Türrahmen
Beschläge
Balken und Riegel
Im Mauerwerk kann man links und rechts der Tür ein Quer
Zusätzlich: elektronischer Schließzylinder und Querriegel
riegelschloss verankern. Es soll verhindern, dass Einbrecher die Tür aufbrechen. „Das ist immer dann sinnvoll, wenn Sie nicht bereits eine Tür der Widerstandsklasse RC2 drin haben“, sagt Schmidt. Das Schloss des Querriegels ist auch von außen sichtbar – dies wirke zusätzlich abschreckend, erklärt Rieche. Wer im Altbau lebt und eine Doppelflügeltür hat, braucht ein Stangenschloss, auch Vertikalschloss genannt: Es sichert die Tür auf der Schlossseite und verläuft von oben nach unten.
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Türschloss
Rieche empfiehlt ein zertifiziertes Zylinderschloss, für das man nicht einfach einen Nachschlüssel bestellen kann. Der Zylinder muss bündig abschließen und in einer Stahlplatte gefasst sein. Auch das Schließblech muss stabil im Rahmen sitzen. Kliem hält
Zusätzlich: Stangenverriegelung
mechanische Schutzmaßnahmen für deutlich wichtiger.
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Eine neue Tür der Widerstandsklasse RC2 hat abschließbare Griffe und Beschläge mit Pilzkopf- und Mehrfachverriegelung. Diese Verriegelung verhindert, dass Einbrecher das Fenster einfach aushebeln können.
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Terrassen- /Balkontür
Grenzen
„Einen abschließbaren Griff nachzurüsten, ist relativ schnell gemacht, aber bringt keinen Schutz vor Aufhebeln“, sagt Lange. Bei abschließbaren Griffen muss man „ein bisschen Disziplin beweisen“, sagt Kliem. „Es bringt absolut gar