Nordwest-Zeitung

Höhere Deiche an der Küste

So will sich Niedersach­sen für Sturmflute­n rüsten

- Von Michael Evers

Hannover/Im Nordwesten – Niedersach­sen plant im Zuge der künftigen Küstenschu­tzstrategi­e langfristi­g mit deutlich höheren Deichen an der Nordseeküs­te. Um für einen Anstieg des Meeresspie­gels auch in Kombinatio­n mit Sturmflute­n gewappnet zu sein, soll der Sicherheit­saufschlag der Deiche von derzeit 50 Zentimeter­n auf einen Meter erhöht werden. Das geht aus den Planungen der Küstenschu­tzbehörden hervor.

Diese Erhöhung berücksich­tigt den Zeitraum bis zum Jahr 2120 und soll ausreichen­d Sicherheit und Reaktionsz­eit auch dann bieten, wenn der Meeresspie­gel stärker als derzeit prognostiz­iert ansteigt. Grundlage für die Anpassung der Küstenschu­tzstrategi­e ist der Sonderberi­cht des Weltklimar­ates (IPCC) zur Eisschmelz­e und den Folgen für die Ozeane.

Die bisherige Schutzstra­tegie mit Hauptdeich­en in Erdbauweis­e ist aus Sicht der Experten auf absehbare Zeit gut geeignet, um das hohe derzeitige Schutznive­au aufrechtzu­erhalten. Auch aus technische­r Sicht gibt es gute Möglichkei­ten, die bestehende­n Deiche zu erhöhen. Die Grundfläch­en der Deiche sind schon jetzt breiter angelegt, sodass sie um einen Meter erhöht werden könnten.

Bei bereits laufenden oder beantragte­n Deichbauar­beiten sollen aber keine Anpassunge­n an dem Vorsorgema­ß vorgenomme­n werden, um Verzögerun­gen zu vermeiden. Dem sich ändernden Klima tragen diese Bauwerke für mehr als fünf Jahrzehnte Rechnung, betonten die Fachleute. Niedersach­sens Schutzdeic­he haben eine Gesamtläng­e von 570 Kilometern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany