Auftaktcoup nach Doppelschock
VfL II startet mit 25:24-Heimsieg gegen Meister TV Hannover-Badenstedt
Oldenburg – Die Kinnlade fiel den 98 Zuschauern (100 waren erlaubt) am Samstag in der Sporthalle Wechloy zwar nicht herunter – aber das eine oder andere ungläubige Kopfschütteln gab es schon beim Heimauftakt der Handballerinnen des VfL Oldenburg II in der 3. Liga Nord-West. Wohl nur die größten Optimisten hatten mit einem Sieg des Juniorteams gegen den TV Hannover-Badenstedt gerechnet. Genau die bestätigte aber die neuformierte und nochmals stark verjüngte Auswahl von Trainer Andreas Lampe und setzte sich 25:24 durch.
■ Keine Ahnung
„Damit hatte ich absolut nicht gerechnet, zumal wir eine sehr schwierige Trainingswoche hatten. Wir wussten überhaupt nichts über den Gegner und haben zwei, drei taktische Dinge trainiert, ohne zu wissen, was uns erwartet“, sagte
Lampe, dessen Team von Beginn an konzentriert wie engagiert zur Sache gegangen war. Dem Meister der vergangenen beiden Spielzeiten unterliefen dagegen vor allem in der ersten Halbzeit zahlr eiche Fehlpässe und technische Fehler.
■ Starke Abwehr
„Die Mädels haben eine sehr gute Abwehr gespielt. Hannover hat wohl nicht damit gerechnet, dass wir auf solch einem hohen Niveau verteidigen können“, sagte Lampe. Einen großen Anteil an der guten Abwehrarbeit hatte Torhüterin Gesa Neuendorff, die schon in den ersten vier Minuten zwei Siebenmeter der Gäste entschärfen konnte, so dass der VfL II schnell 4:1 führte. Speziell die linke Offensiv-Seite mit Lea Wichmann und Laura Kannegießer sorgte dafür, dass der Vorsprung bis zur 20. Minute auf 11:6 anwuchs.
Kurz zuvor hatte es einen Schockmoment gegeben. Gästetorhüterin Kim Lucas zog sich bei einem Kopftreffer aus nächster Nähe eine Platzwunde am rechten Auge zu und konnte nicht weiterspielen. Die Gäste schienen die Situation aber besser wegzustecken als der VfL II. Innerhalb kurzer Zeit kämpfte sich Badenstedt auf 11:12 heran und ging nach dem 12:13-Pausenstand in Hälfte zwei mit zwei schnellen Toren erstmals in Führung.
■ Platzwunde am Auge
■ Nächster Schreck
Nachhaltig ließ sich die VfLReserve aber nicht verunsichern – auch nicht durch einen weiteren Schreckmoment, der sie diesmal direkt traf. In der 36. Minute stürzte Luca Schumacher nach einem Schubser in der Luft und blieb erst einmal liegen. Ganz überraschend kam das nicht, schon zuvor hatte es mehrere solcher Situationen gegeben, wo die beiden 22-jährigen Unparteiischen nicht konsequent genug eingeschritten waren. „Wie für die Spielerinnen war das auch für die Schiedsrichterinnen heute das erste Spiel nach sechs Monaten“, meinte Lampe dazu.
■ Keine Wende
Schumacher konnte individuell weitermachen, das ganze Team setzte kollektiv den guten Auftritt fort. Nach einer 17:14-Führung des VfL II kam Badenstedt in der 57. Minute noch einmal zum 23:23, doch Wichmann und Kannegießer machten mit ihrem jeweils fünften Treffer die Überraschung perfekt.
„ Die Mädels haben eine sehr gute Abwehr gespielt.
Andreas Lampe Trainer des VfL II