Nordwest-Zeitung

Werder ein Muster an Effizienz

Trotz schlechter Zahlen holen Bremer ein 1:1 beim SC Freiburg

- Von Lars Blancke

Bremen – Florian Kohfeldt sprach von einem „Phasenspie­l“. Er hatte beim 1:1 seines Teams beim SC Freiburg eine Partie gesehen, „die teilweise gut war, aber nicht über 90 Minuten“. Das war nach dem insgesamt glückliche­n Remis recht positiv ausgedrück­t – und so kam der Trainer des Fußball-Bundesligi­sten Werder Bremen ein paar Atemzüge später in seinem Fazit doch zu der Erkenntnis: „Gegen den Ball war es von uns vielleicht das schlechtes­te der letzten drei Spiele. Aber am Ende nehmen wir den Punkt in Freiburg gern mit.“

■ Spielglück zurück

So einen Zähler nämlich hätte Werder wahrschein­lich in der verkorkste­n Vorsaison nicht mitgenomme­n. Das Spielglück ist zurück, das ist eine Erkenntnis, die es schon nach dem 1:0-Heimsieg gegen Arminia Bielefeld gab, und die Werder auch nach dem 1:1 in Freiburg gewinnen konnte. Sieben Punkte aus den vergangene­n drei Partien, „das ist eine hervorrage­nde Ausgangsla­ge für uns“, stellte Kohfeldt fest. Auch, weil Werder bisher ein Muster an Effizienz ist.

■ Schlechte werte

Denn in Freiburg sprach eigentlich alles gegen Werder. Die Breisgauer hatten 60 Prozent Ballbesitz, spielten 221 Pässe mehr als Werder, gewannen 26 Zweikämpfe mehr und schlugen 14 Flanken mehr als Werder – und sie schossen sogar ein Tor mehr als die Bremer. Weil aber nach dem 1:0 für Freiburg durch Philipp Lienhart (15. Minute) das durchaus verdiente 2:0 durch Jonathan Schmid – zurecht – nach Videobewei­s aberkannt wurde (20.), und Werder mit der ersten eigenen guten Aktion und einem Elfmeter, den Niclas Füllkrug verwandelt­e (25.), seine neue Effizienz zeigte, blieben die GrünWeißen zum dritten Mal in Serie ungeschlag­en. „In den ersten

Minuten war Freiburg uns klar überlegen, wir haben es irgendwie nicht so auf den Platz gebracht“, erkannte Torschütze Füllkrug, der nach dem Dreierpack beim 3:1 bei Schalke 04 sein viertes Tor im zweiten Auswärtssp­iel der

Saison erzielte.

■ Faktor Füllkrug

So einen Mittelstür­mer auf dem Platz zu haben, ist ein weiterer Faktor, der Werder in der Vorsaison fehlte. „Ich sehe ihn auf einem guten Weg. Aber, das muss ich festhalten: Er war lange verletzt“, sagte Kohfeldt mit Blick auf den Kreuzbandr­iss, der den 27Jährigen rund neun Monate hatte zuschauen lassen. Er arbeite enorm viel, meinte Kohfeldt: „Er strahlt viel Torgefahr aus in der Box.“Außerdem sei Füllkrug „für uns auch im Konter“sehr wichtig. Immer dann, wenn Werder den Weg nach vorn sucht, dient Füllkrug als Anspielsta­tion, schirmt den Ball ab, lässt ihn auf Mitspieler klatschen. Der Torjäger selbst blieb gewohnt kritisch: „Wir haben wieder etwas Zählbares mitgenomme­n in einem Auswärtssp­iel, da bin ich einigermaß­en zufrieden – aber es geht immer mehr.“

■ Drei Rückehrer

Die neue Effektivit­ät war bei dem insgesamt zu passiven Bremer Auftritt die eine gute Nachricht – drei andere gab es vom Personal. Nach seiner langwierig­en Knieverlet­zung wurde Mittelfeld­mann Kevin Möhwald zur zweiten Halbzeit erstmals wieder eingewechs­elt und stellt wieder eine Option dar. Auch Milot Rashica, nach seiner Knieverlet­zung und dem geplatzten Wechsel nach Leverkusen bisher nur ein Protagonis­t neben dem Platz, erhielt ab der 66. Minute seine ersten – wenn auch schwachen – Saisonminu­ten. Und auch Ömer Toprak kam ab der 77. Minute nach seiner Wadenverle­tzung zu seinem ersten Einsatz und half mit, das schmeichel­hafte Unentschie­den über die Zeit zu bringen.

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BILD: Imago Sicherte den Bremer Punkt: Niclas Füllkrug (rechts) klatscht nach seinem Tor zum 1:1 Mitspieler Marco Friedl ab.
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