Flick macht DFB-Werbung für Müller
Bayern-Trainer schwärmt nach 4:1 in Bielefeld von Doppel-Torschützen
Bielefeld – Für Joachim Löw verzichtbar, für Hansi Flick unersetzlich: Eigentlich sind sich der Bundestrainer und sein langjähriger Co-Trainer in den meisten Fußball-Fragen einig. Dass Löw eine Rückkehr von Thomas Müller in die Nationalelf aber weiter ausschließt, erweist sich für den Bayern-Trainer derzeit aber fast schon als Glücksfall. Im Mammutprogramm vor dem Start der Champions League kürte Flick den ausgeruhten Ex-Weltmeister zum Schlüssel für den Erfolg der Münchner.
Als er nach dem 4:1 (3:0) bei Arminia Bielefeld zu Lobeshymnen für Robert Lewandowski aufgefordert wurde, schlug Flick schnell den verbalen Haken zum anderen Dopgern pel-Torschützen. „Ihn muss ich herausheben“, sagte Flick über Müller: „Er tut uns sehr gut.“Die körperlichen Reserven, die sein ehemaliger Chef Löw dem 31-Jährigen durch die Pause in den Länderspiel-Wochen lässt, nutzt Flick deshalb
aus. Obwohl Müller als einziger Stammspieler aus der Offensive keine 48 Stunden vorher im Pokal gegen Düren (3:0) eine Stunde auf dem Platz gestanden hatte, spielte er in Bielefeld durch. Und wird so vor dem ersten Königsklassen-Spiel des Titelverteidigers an diesem Mittwoch (21 Uhr) gegen Atlético Madrid zum Dauerbrenner, der in der Länderspielpause ein paar freie Tage von Flick bekam.
„Ich hätte ihn eigentlich rausnehmen müssen, aber er war neben Lewy unser wichtigster Mann“, sagte Flick und hörte mit dem Schwärmen gar nicht mehr auf: „Es ist klasse, wie er die Räume sieht. Wie er das Spiel verlagert. Nach der Roten Karte wusste er, wie man das Zentrum im Mittelfeld verteidigt. Er war immer anspielbar und macht vieles geschickt.“
Müller, der neben seinen beiden Toren auch noch als erster Spieler seit Beginn der Daten-Erfassung sein 150. Tor vorbereitete, hätte offenbar auch immer noch Lust auf das Nationalteam.
„Hoffentlich findet die EM nächstes Jahr statt“, sagte er im ZDF schmunzelnd und zunächst ausweichend auf die Frage nach seiner Hoffnung auf eine Nominierung für die Euro im Sommer 2021. Er erinnere sich noch „an die Zeit zurück - lang ist’s her - als ich Nationalspieler war“, sagte Müller: „Über alles andere wurde viel geredet. Das lassen wir schön ruhig angehen. Aber dass ich mich in guter Verfassung befinde, sieht jeder.“Sicher auch Löw.