Nordwest-Zeitung

Glückliche­r Thioune muss jetzt basteln

HSV holt knappes 1:0 gegen Greuther Fürth – Leistner erneut gesperrt

- Von Franko Koitzsch

Hamburg – Wer am Ende aufsteigen will, braucht auch Glück. Der Hamburger SV hatte dies bei seinem 1:0 (1:0)-Auswärtssi­eg in der 2. Fußball-Bundesliga gegen die starke SpVgg Greuther Fürth sehr wohl, Innenverte­idiger Toni Leistner hingegen nicht. Der Kapitän sitzt seit seinem Wechsel an die Elbe mehr auf der Strafbank, als dass er seiner Mannschaft helfen kann. Da er gegen den durchgebro­chenen Havard Nielsen die Notbremse zog, sah er Rot und wird erneut für einige Spiele fehlen.

Gerade erst hatte der 30Jährige seine Meistersch­aftssperre von zwei Spielen wegen des Ausrasters gegen einen pöbelnden Zuschauer nach dem Pokalspiel in Dresden abgebrummt. „Es ist keine einfache Zeit für Toni. Wir müssen als Mannschaft da sein, um ihn aufzufange­n“, sagte Trainer Daniel Thioune mitfühzeig­t.“

lend. Der Sünder scheint den Schock aber schon verkraftet zu haben. „Hoffentlic­h ist das nicht mein normaler Spielrhyth­mus für die Saison“, schrieb er bei Facebook.

Dass sich der dezimierte HSV den Franken rund 40 Minuten erfolgreic­h entgegenst­emmte, bewertet Thioune als Zeichen des Teamgeiste­s. „Es war ein Sieg des Willens, der Bereitscha­ft und des Ekligseins“, meinte der Coach: „Wir haben eine gute Mentalität geThioune räumte ein, dass der Sieg „sicherlich glücklich“sei. Sein Fürther Trainerkol­lege spitzte die Bewertung zu und sprach von einem „total unverdient­en Sieg“. Es sei oftmals so, „dass die schwächere Mannschaft gewinnt“, betonte Stefan Leitl und meinte: „Wenn wir neutrale Trikots angehabt hätten, dann hätten viele gedacht, dass meine Mannschaft der HSV ist.“

Trotz der wenig schmeichel­haften

Worte fließen die drei Punkte auf das Konto des HSV. Diese haben vollbracht, was ihnen seit 1974 nicht mehr gelungen war: drei Siege am Stück zum Start einer Saison. Der Vergleich mit der Vergangenh­eit hält einer genaueren Betrachtun­g natürlich nicht stand. Schließlic­h ist es ein Unterschie­d, ob ein Team in der 1. oder 2. Liga spielt. Wenn die Hamburger ihre Nachholpar­tie gegen Erzgebirge Aue am

Mittwoch (18.30 Uhr) im Volksparks­tadion auch noch gewinnen, grüßen sie als einzige verlustpun­ktfreie Mannschaft selbstbewu­sst von der Spitze.

Doch bevor es soweit ist, muss Thioune erneut an einer veränderte­n Abwehrform­ation basteln. Die Sorgen sind durch Leistners Ausfall größer geworden. Die verletzten Außenverte­idiger Tim Leibold und Josha Vagnoman werden vermutlich auch am Mittwoch fehlen, Stephan Ambrosius steckt noch in der Quarantäne. Im Mittelfeld fällt Jeremy Dudziak nach ausgekugel­ter Schulter wohl aus, David Kinsombi ist noch nicht im Teamtraini­ng. Sicher dabei ist Sven Ulreich, die neue Nummer eins im Tor. „Heute war viel Positives dabei“, sagte der Keeper nach dem Fürth-Spiel und freute sich auf den nächsten Einsatz: „Man braucht noch ein paar Spiele, um kleine Unsicherhe­iten abzustelle­n.“

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DPA-BILD: Karmann Glückliche­r Sieg für Trainer Daniel Thioune
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