Stadt will CoronaStatistik ändern
Wie es zu verschiedenen Ergebnissen beim Sieben-Tage-Wert kommt – Stadt reagiert
Oldenburg/stm – Rätsel um die Oldenburger Corona-Statistik: Verschiedene Werte bei der Sieben-Tages-Inzidenz sorgen immer wieder für Verwirrung. Deshalb will die Stadt die Berechnung des Inzidenzwerts, also die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner, auf die Berechnung des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes abstimmen. Der Wert dient als Grundlage für Corona-Maßnahmen.
„Wir sind uns der Problematik bewusst“, räumte Stadtsprecher Reinhard Schenke ein.
Die Stadtverwaltung sieht die derzeit steigenden CoronaInfektionszahlen gerade im Umland, aber auch in der Stadt selbst, mit Sorge. „Noch ist die Lage in Oldenburg zwar weitgehend stabil, dies kann sich jedoch schnell ändern“, sagte Oberbürgermeister Jürgen Krogmann.
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Marlis Stein über die Sieben-Tages-Inzidenz der Stadt Oldenburg
Das NLGA berechne die Sieben-Tages-Inzidenz ausschließlich auf Basis des Meldedatums – und nicht, wie das städtische Gesundheitsamt, auf Basis des Tags der positiven Testung. Die vom NLGA veröffentlichte Inzidenz-Zahl sei zudem – im Gegensatz zur städtischen Angabe – maßgeblich für die Lagebeurteilung auf Landes- bzw. Bundesebene und damit auch Grundlage für verschärfte CoronaMaßnahmen.
Auch kurios: Das NLGA rechnet mit Einwohnerzahlen aus älteren statistischen Landesberichten, die deutlich unter den aktuellen Zahlen des Oldenburger Einwohnermeldeamtes liegen. Auch das führt zu deutlichen Verzerrungen der Inzidenz-Werte.
Schenke bittet um Verständnis, dass die Zahlen „derzeit nicht immer und überall übereinstimmen. Es sind eine Vielzahl von Menschen damit beschäftigt, diese Zahlen auf Ebene von Stadt und Land zu erheben.“Und konkret für Oldenburg sagt er: „Die Gesamtlage ist sehr bedenklich – trotz vertretbarer Inzidenz-Zahlen.“