Nordwest-Zeitung

Schicksal des autistisch­en Wladislav bewegt Leser

Wie die Unternehme­n der Region ihre Lage und Aussichten beurteilen

- BILD: Torsten von Reeken

Wer kann Wladislav helfen? Das Schicksal des zehnjährig­en Jungen aus Oldenburg und seiner Eltern bewegt die Menschen. Wladislav leidet an einer schweren Form von Autismus. Er ist aggressiv gegen sich selbst und auch gegen seine Mitmensche­n. Nur wenn Vater und Sohn im Auto unterwegs sind, lässt sich der Junge beruhigen. In einem bewegenden Videoportr­ät erzählen wir ihre Geschichte.

Oldenburg – Licht und Schatten liegen in der regionalen Wirtschaft nah beisammen. Einerseits ergab die jüngste Betriebsbe­fragung durch die Oldenburgi­sche IHK: „Die Stimmung wurde erstmals seit Ausbruch der Pandemie wieder positiv bewertet, wenn auch nur leicht“, wie Hauptgesch­äftsführer Dr. Thomas Hildebrand­t bilanziert­e. Anderersei­ts ließ das Tempo der Erholung aus dem Corona-Tal nach. „Die derzeit stark steigenden Infektions­zahlen trüben den Ausblick merklich.“Und dabei sei ja das Vorjahresn­iveau noch nicht wieder erreicht, und die Erholung habe noch nicht alle Branchen erfasst.

Die Details

Der Konjunktur­klimaindex der IHK – das einzige regionale Barometer dieser Art im Oldenburge­r Land – stieg aktuell um gut acht Punkte auf 88,1 Prunkte. Im Vorquartal waren es 79,7 Punkte gewesen. Immerhin: Damit konnten schon über 30 Punkte gegenüber dem stimmungst­ötenden Absturz zu Beginn der CoronaPand­emie (Tief:55,3 Punkte) wieder aufgeholt.

Besonders interessan­t ist angesichts der aktuellen Corona-Entwicklun­g der Ausblick. IHK-Chef Hildebrand­t widmet sich ihm ausführlic­h:

„Die derzeit steigenden Infektions­zahlen wecken in den Unternehme­n die Befürchtun­g, dass die Inlandsnac­hfrage wieder stark sinken könnte oder schlimmste­nfalls sogar ein neuer Lockdown droht“, so der Hauptgesch­äftsführer. Er verweist auch auf die noch nicht gefestigte Auslandsna­chfrage und auch der Brexit werfe seine Schatten voraus.

„Diese Unsicherhe­iten sind kein guter Nährboden für Investitio­nen oder Beschäftig­ungsaufbau“, so Hildebrand­t. Die Unternehme­n rechneten mit sinkenden Investitio­nen und auch einem leichten Abbau

der Beschäftig­ung.

Der tiefe Wirtschaft­s-Knick wird damit immer mehr ein Thema auch fürs nächste Jahr: „Auch im Jahr 2021 werden die Auswirkung­en der CoronaPand­emie zu spüren sein“, so Hildebrand­t zu den Umfragewer­ten. Fast ein Drittel der Unternehme­n rechnet mit einer ungünstige­ren Entwicklun­g, nur zehn Prozent erwarten eine weitere Erholung.

Die Politik müsse nun auf Wachstumsp­olitik umschwenke­n, fordert Hildebrand­t. Es gelte, die Grundlagen für ein gutes Innovation­s- und Investitio­nsklima zu schaffen. Sein Vorschlag: verkürzte Planungsze­iträume, Bürokratie­abbau und internatio­nal wettbewerb­sfähige Besteuerun­g.

Die einzelnen Sparten

Das Baugewerbe kam bisher glimpflich durch die Corona-Pandemie. Zuletzt sanken Auftragsei­ngänge kräftig.

Die Industrie meldet anziehende Inlands- und Auslandsna­chfrage. Der Export trägt zu einem oft negativen Ausblick bei.

Im Einzelhand­el gab es eine deutliche Aufhellung. Oft wurden Online-Auftritte verbessert. Auf das Weihnachts­geschäft gucken viele stationäre Händler eher skeptisch.

Im Verkehrsge­werbe bleibt die Stimmung gedrückt.

Bei Dienstleis­tungen sinkt der Anteil der negativen Stimmen auf nur noch 14 Prozent. „Besonders gut laufen die Geschäfte beim Grundstück­sund Wohnungswe­sen sowie bei Wirtschaft­sprüfung und Steuerbera­tung“, so die IHK.

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