Maske im Unterricht (noch) freiwillig
So stellt sich das Kultusministerium den Schulalltag in der kalten Jahreszeit vor
Hannover – Wenn ihre Schule in einem Corona-Hotspot liegt, sollen Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse auch im Unterricht einen MundNasen-Schutz tragen. Diese Empfehlung gibt das Land an die Schulträger, wie Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Donnerstag sagte. Hier die Hintergründe:
Dürfen Lehrer das Tragen der Maske anordnen ?
Nein, es handelt sich lediglich um eine Empfehlung, erklärt Tonne. Aber auch die Schüler hätten sich bereits ans Tragen einer Alltagsmaske gewöhnt. Zudem trage der Mund-Nasen-Schutz dazu bei, Infektionen zu verhindern. Die Maske schränke zwar die pädagogischen Möglichkeiten ein, helfe aber, den Präsenzunterricht aufrechtzuerhalten.
Wann ist eine Maske im Unterricht Pflicht ?
Das können die Gesundheitsämter vor Ort entscheiden, wenn die Infektionszahlen wieder ansteigen. Gleichzeitig will das Land die Entwicklung beobachten und spätestens in zwei Wochen nachjustieren.
Bei steigendem Infektionsgeschehen werde das in kürzeren Abständen geschehen, so Tonne. Im Zweifel wird die Verordnung geändert.
Ist das Lüften der Räume jetzt nicht mehr wichtig ? Ganz im Gegenteil: „Lüften ist der entscheidende Baustein“, sagte Tonne. Darüber seien sich alle Wissenschaftler einig. 50 000 Plakate und 50 000 Fensteranhänger informieren in den nächsten Tagen in den Schulen über sachgerechtes Lüften nach der Faustformel 20-5-20. Das bedeutet, dass nach 20 Minuten für fünf Minuten Fenster und Türen zum Stoßlüften geöffnet werden. „Räume, die nicht zu lüften sind, stehen für den Unterricht nicht zur Verfügung“, stellte Tonne klar.
Wie reagieren Politik und Interessenverbände ?
Die Gewerkschaft GEW begrüßte das Festhalten am Präsenzunterricht, solange die Infektionslage dies hergebe. Sie forderte jedoch überfällige Investitionen in Personal und Ausstattung. Überflüssig seien die Fensteranhänger. Der Philologenverband forderte eine „Maskenpflicht auf Zeit“. Und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) warnte davor, „um jeden Preis“am Regelbetrieb festzuhalten. Die FDPOpposition im Landtag verlangt, die Schulen mit Luftreinigungsgeräten auszustatten.