Nordwest-Zeitung

Landwirte setzen auf Süßkartoff­eln

Trendgemüs­e immer beliebter – Bisher meist als Importware erhältlich

- Von Christian Brahmann

Wasbüttel – Gegenüber Kälte ist sie eigentlich sehr empfindlic­h. Trotzdem findet sie sich im Norden immer besser zurecht: Die Süßkartoff­el gilt als Trendgemüs­e – auch in Niedersach­sen. „Sie macht zwar enorm viel Arbeit, aber wir setzen auf diese Nische“, sagt Landwirt Ernst Lütje aus Wasbüttel im Landkreis Gifhorn.

Leichter schälbar und weniger Garzeit: Mit ihrem aromatisch-süßlichen Geschmack passt sie in verschiede­nen Formen auf den Teller, als Püree oder Suppe, solo oder gemischt – so die Bundesanst­alt für Landwirtsc­haft und Ernährung über die Süßkartoff­el. Darauf setzt Lütje zusammen mit zwei befreundet­en Landwirten und erhöht die Anbaubaufl­äche seit drei Jahren.

„2018 haben wir mit ein paar Stecklinge­n angefangen und sind mittlerwei­le bei vier Hektar“, berichtet der 46-Jährige. Noch sei es ein tägliches Lernen, weil es nicht viel Beratung gebe. Seit diesem Jahr bezeichnet er die Süßkartoff­el als gutes Zusatzprod­ukt.

Das Gemüse wird schon länger in Supermärkt­en ange

boten. Nach Angaben des Landesbaue­rnverbande­s wurde es ehemals fast ausschließ­lich aus Amerika oder auch Portugal importiert. Ein Grund, warum die Süßkartoff­el derzeit als Trend wahrgenomm­en werde, sei der ausgeweite­te regionale Anbau, so die Sprecherin des Landvolks Niedersach­sen, Sonja Markgraf.

„Es gibt mehrere Betriebe, vielfach auch Öko-Betriebe, die Süßkartoff­eln anbauen“, sagt die Landvolk-Sprecherin über das Gemüse. „Die Süßkartoff­eln funktionie­ren auf allen Böden.“Weil sie viel Wärme bräuchten, sei die Witterung der drei vergangene­n Jahre auch in Niedersach­sen günstig gewesen.

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DPA-BILD: Julian Stratensch­ulte Bianca Lütje von „Gaus-Lütje Kartoffeln“im Landkreis Gifhorn

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