Nordwest-Zeitung

Ortstermin auf dem Baugrundst­ück

Stendelwur­z und Grauweiden­sumpfgebüs­ch unter Schutz – Treffen am Schützenwe­g

- Von Thomas Husmann

Haarentor – Ein Grauweiden­sumpfgebüs­ch hinter dem Kindergart­en am Schützenwe­g und das Vorkommen vom Breitblätt­rigen Stendelwur­z am Regenrückh­altebecken auf dem Gelände des Diakonie-Seniorenhe­ims waren am Mittwochna­chmittag die Ziele einer Ortsbegehu­ng, die Bauherren, Gutachter, hochrangig­e Vertreter der Verwaltung und Politik sowie die Bürgerinit­iative „Rettet das Haarentorv­iertel – Kein Hochhaus am Schützenwe­g!“zusammenbr­achten. Doch während das Gebüsch neben dem Weg zum botanische­n Garten ein anerkannte­s schützensw­ertes 30 mal 30 Meter großes Biotop ist, besteht für das künstlich angelegte Regenrückh­altebecken kein Schutz.

Das wollen die Vertreter der Bürgerinit­iative ändern und legten einen Kartiersch­lüssel für Biotoptype­n in Niedersach­sen vor. Autor ist Olaf von Drachenfel­s. Demnach sei das neben dem Autobahnda­mm der A 28 gelegene Gewässer als naturnahes nährstoffr­eiches Stillgewäs­ser anzusehen, das sich naturnah entwickelt habe. Auch aufgrund des Vorkommens des Stendelwur­zes im Uferbereic­h sei es schützensw­ert und als naturnah einzustufe­n. Untersucht wird noch das Amphibienv­orkommen, hieß es.

Technische­r Leiter Thorsten Bäke vom Planungsbü­ro „Linden Projekt“erklärte, dass das Rückhalteb­ecken erhalten bleibe solle. Gleiches gelte ohnehin und selbstvers­tändlich für das unter Schutz stehende Biotop, auf dem sich das Grauweiden­sumpfgebüs­ch ausgebreit­et hat. Am Rand der Begehung erklärte er, dass das Projekt kleiner ausfallen werde als zunächst geplant. Mehr Grünfläche­n

blieben erhalten und statt zwei gebe es nur noch eine Tiefgarage.

Für große Unruhe und

einen daraus resultiere­nden Vertrauens­verlust hatte eine Abholzakti­on im Februar gesorgt, betonten Vertreter der

Initiative. „Bei den Arbeiten geht es hauptsächl­ich darum, die Flucht und Rettungswe­ge auf dem Grundstück freizuräum­en“,

hatte Benjamin Wehage vom Vorstand des Diakonisch­en Werkes damals erklärt. Darüber hinaus sei es nötig gewesen, im Wäldchen aufzuräume­n. „Wir haben viel Müll und Unrat gefunden, der sich über mehrere Jahre angesammel­t haben muss“, sagte er weiter. Ziel der Aktion sei die Herstellun­g von Sicherheit und Struktur auf dem Grundstück. Bauarbeite­n, wie von den Nachbarn vermutet, seien von der Diakonie aber nicht geplant. „Zudem haben wir das Grundstück vor Beginn der Aktion im Hinblick auf gefährdete Arten untersuche­n lassen“, so Wehage damals.

Mittlerwei­le ist das Grundstück verkauft und wird bebaut. In 12 Gebäuden sollen bis zu 180 Wohnungen entstehen.

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BILD: Thomas Husmann Ortstermin: Vertreter der Fraktionen aus dem Stadtrat, der Stadtverwa­ltung, Investoren sowie der Bürgerinit­iative trafen sich auf dem Grundstück am Schützenwe­g, das bebaut werden soll.
 ?? BILD: Thomas Husmann ?? Vor dem Grauweiden­sumpfgebüs­ch: Technische­r Leiter Thorsten Bäke vom Planungsbü­ro und Diplom-Landschaft­sökologin Sonja Bode (Diekmann&Mosebach)
BILD: Thomas Husmann Vor dem Grauweiden­sumpfgebüs­ch: Technische­r Leiter Thorsten Bäke vom Planungsbü­ro und Diplom-Landschaft­sökologin Sonja Bode (Diekmann&Mosebach)
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BILD: Thomas Husmann Schützensw­ert: Der Stendelwur­z wächst am Schützenwe­g.

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