Und immer wieder: „Nicht schuldig“
Boris Becker drohen sieben Jahre Haft – Tennis-Ikone bleibt vor Londoner Gericht stur
Zurück im Comic-Universum: Oscarpreisträger und Sänger Jared Leto (48) soll laut Medienberichten wieder die Rolle des Jokers spielen. In einer Neuauflage des SuperheldenFilms „Justice League“soll er wieder in die Rolle zurückkehren, die er bereits im Jahr 2016 im Film „Suicide Squad“spielte. Das berichteten mehrere US-Medien übereinstimmend. Das Film-Projekt ist eine Erweiterung des 2017 erschienen Films „Justice League“und soll ein „Directors Cut“nach den Vorstellungen des ursprünglichen Regisseurs Zack Snyder werden. Snyder hatte begonnen den ersten Film zu produzieren, sich dann jedoch zurückgezogen. Danach wurde das Drehbuch des Films umgeschrieben.
London – 28 Mal schallen dieselben zwei Worte an diesem Donnerstagmorgen durch den Gerichtssaal des Southwark Crown Court in London: „Nicht schuldig.“Bei jedem einzelnen der 28 Anklagepunkte, die ihm die britische Insolvenzbehörde vorwirft, sagt Boris Becker sie aufs Neue.
Hohe Summen
Mal kommen die Worte aus seinem Mund knapp und wie aus der Pistole geschossen, dann wieder langsam und betont. „Nicht. Schuldig.“Konten, Immobilien, Trophäen – es ist eine unübersichtliche Aufzählung an hohen Summen und Besitztümern, die der frühere Tennisprofi in seinen Angaben unterschlagen haben soll.
Im dunklen Anzug mit hoch zugeknöpftem Hemd und Krawatte steht Becker starr und aufrecht dicht hinter einer Glasscheibe. Er hört den Vorwürfen zu, die Punkt für Punkt – es sind mehr Zahlen als Worte – verlesen werden.
American Express, Metrobank, JP Morgans, verschiedene Summen und Adressaten, dazwischen bekannte Namen wie Ex-Frau Barbara Becker. Auch mehrere Trophäen habe der 52-Jährige versteckt, fügt die Anwältin der Insolvenzbehörde
hinzu. Weiteres könne folgen, wenn alle Beweismittel ausgewertet seien. „Dieser Fall handelt davon, dass große Mengen an Geld versteckt wurden“, erklärt die Anwältin. Bei einer Verurteilung drohen bis zu sieben Jahre Haft.
Beckers Gesicht ist errötet, das blonde Haar wie üblich streng zurückgekämmt. Der Blick der Sport-Ikone bleibt starr, während er seine Unschuld beteuert. Die mit Glasscheiben
abgetrennte Kammer mitten im Raum ist Präsentierteller und Schutzwall zugleich.
Viele Ungereimtheiten
Becker war 2017 von einem britischen Gericht für zahlungsunfähig erklärt worden. Eigentlich können Insolvenzverfahren in England bereits nach einem Jahr abgeschlossen werden. Nicht jedoch im
Fall Becker: Seine Auflagen wurden zuletzt bereits um zwölf Jahre verlängert – auch damals schon wegen unvollständiger Angaben. Eine plausible Erklärung für all die Ungereimtheiten und Kartons voller Bankbelege und Beweisakten, die von der Behörde derzeit akribisch zusammengetragen werden, bleibt der 52Jährige schuldig. Kommentarlos drängt er nach der Anhörung durch die Reportermenge vor dem Gericht, die ihn bis zu seinem Wagen begleitet.
„Er ist völlig unschuldig und beabsichtigt, sich zu gegebener Zeit vor Gericht zu verteidigen“, kündigt Beckers Sprecher Aaron Stephans an. Bis dahin sollten die Medien bloß nicht anfangen, zu spekulieren. Doch Zeit für Spekulationen bleibt genug. Erst am 13. September kommenden Jahres wird der eigentliche Prozess beginnen. Bis dahin müssen noch jede Menge Beweise gesichtet werden.