Es geht eben nicht um Schnupfen
Donald Trump hat gewählt – und wenig überraschend „für einen Typen namens Trump“gestimmt. Es passt zu diesem Vorgang, dass der US-Präsident die Gelegenheit sogleich nutzte, um erneut vor den angeblichen Gefahren einer Briefwahl zu warnen. Damit will er vor allem jenen Bürgern Angst einjagen, die aufgrund der dramatisch eskalierenden zweiten Covid 19-Welle kein Wahllokal aufsuchen möchten. Trump hofft so, vor allem Anhänger der Demokraten ganz vor der Stimmabgabe abhalten zu können, während die Mehrheit der Republikaner dickhäutig in die Kabinen läuft.
Dass es keinerlei Indizien dafür gibt, dass mit der Abstimmung per Post Unregelmäßigkeiten im großen Stil verbunden sind, ist dem Präsidenten egal. Die Wahrheit spielt längst keine Rolle mehr für den Kandidaten, der mit dem Rücken zur Wand steht. Und der einen negativen Ausgang des Votums vermutlich erst einmal nicht akzeptieren dürfte.
Neun Tage vor dem entscheidenden 3. November ist es eben jener leichtfertige wie vorsätzlich missbräuchliche Umgang mit den Realitäten, der dem Präsidenten eine zweite Amtszeit kosten könnte. Die Mehrheit der Bürger kreidet ihm – und das unterscheidet Trump von anderen mit der Pandemie konfrontierten Staatsmännern – die Schuld daran an, dass das Coronavirus in den USA so reichlich Opfer gefunden hat.
Wer an Covid 19 erkrankt, hat eben keinen Schnupfen, der bei warmem Wetter von selbst verschwinden wird, so wie es Trump behauptete. Und das Land ist bei Weitem noch nicht dabei, bei dieser historischen Herausforderung die Kurve zu kriegen.
Das dürfte auch „ein Typ namens Trump“bald spüren.
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