Nordwest-Zeitung

Weil hat beim Klimaschut­z große Ziele

Virtuelles Treffen der SPD – Hoffnung auf rot-grüne Regierung

- Von Friedemann Kohler

Hannover – Die Auswirkung­en der Corona-Krise werden nach Einschätzu­ng von SPD-Kanzlerkan­didat und Bundesfina­nzminister Olaf Scholz beherrsche­ndes Thema der Bundestags­wahl im kommenden Jahr sein. Wie es nach Corona weitergehe, werde die zentrale Frage werden, sagte Scholz am Samstag beim Landespart­eitag der niedersäch­sischen Sozialdemo­kraten in Hannover.

Der Parteitag wurde erstmals rein als Videokonfe­renz abgehalten, die Delegierte­n aus dem ganzen Land berieten online miteinande­r. Real trafen sich in Hannover nur Scholz und der niedersäch­sische SPD-Vorsitzend­e und Ministerpr­äsident Stephan Weil sowie das Präsidium der Landespart­ei.

Weil rief die Bürgerinne­n

und Bürger in seiner Rede auf, sich angesichts wachsender Infektions­zahlen an die Hygienereg­eln zu halten. Politisch richtete er den Blick auch auf die Erforderni­sse nach der Pandemie. „Corona wird weg sein, der Klimawande­l wird noch da sein“, sagte Weil.

Niedersach­sen sei Autoland Nummer eins und Agrarland Nummer eins. „Wir können

auch Klimaschut­zland Nummer eins werden“, forderte er. Dazu sei ein massiver Ausbau erneuerbar­er Energien notwendig.

Über das bestehende Bündnis mit der CDU in Niedersach­sen sagte Weil: „Wir haben eine Koalition, die war von Anfang an keine Liebesbezi­ehung, sondern eine Verantwort­ungsgemein­schaft.“Die

Konkurrent­en regierten verlässlic­h miteinande­r, aber er rechne bis zur nächsten Landtagswa­hl 2022 mit zunehmende­n Konflikten. „Wir glauben, dass eine Rückkehr zu RotGrün am besten wäre“, sagte Weil. Er sei erneut zur Spitzenkan­didatur bereit. Weil und die SPD regieren seit 2013 in Niedersach­sen.

Der Ausblick auf die Bundestags­wahl im kommenden Jahr stand im Mittelpunk­t des Parteitage­s. Scholz sagte, die SPD werde sich dafür einsetzen, dass der Sozialstaa­t erhalten bleibe – Deutschlan­d sei deswegen besser durch die Pandemie gekommen als andere Länder. Zugleich solle die starke Wirtschaft erhalten werden. Weil betonte, die Erfahrunge­n mit Scholz als Arbeits- und Finanzmini­ster zeigten: „Olaf Scholz hat das Zeug zum Bundeskanz­ler.“

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Dpa-BILD: Frankenber­g Bundesfina­nzminister Olaf Scholz und Ministerpr­äsident Stephan Weil beim SPD-Landespart­eitag

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