Erneut Vandalismus auf Museumsinsel
Nach massiven Vorfällen am 3. Oktober nun Schinkel-Granitschale beschmiert
Geburtstage: Florence Kasumba (1976, Bild), deutsche Schauspielerin („Tatort“-Kommissarin); Emma Schweiger (2002), deutsche Schauspielerin („Keinohrhasen“, „Zweiohrküken“, „Kokowääh“)
Todestag: Siegfried Unseld (1924-2002), deutscher Verleger, Leiter des Suhrkamp-Verlags in Frankfurt
Namenstag: Witta
Amandus,
Sigebald,
Berlin – Auf der Berliner Museumsinsel ist es erneut zu einem Fall von Vandalismus gekommen. Dabei wurde die große Granitschale im Lustgarten vor dem Alten Museum beschmiert. Die Einsatzkräfte nahmen in der Nacht zum Samstag einen 17-Jährigen und einen 21-Jährigen vorübergehend fest, um deren Personalien aufzunehmen. Ermittelt wird nun wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung.
Nach Angaben der Polizei hatte ein Zeuge beobachtet, wie aus einer Gruppe heraus mit Farbe gesprüht worden sei. Später hätten Sicherheitsmitarbeiter der Museen beim Fotografieren der Schäden noch weitere Graffitis entdeckt. „Die Schriftzüge haben keinerlei politische Botschaft“, berichtete die Polizei.
Einen Zusammenhang zu Angriffen auf Kunstobjekte im Inneren der Museen, die vor Kurzem bekanntgeworden waren, sehen Ermittler derzeit nicht. Vergangene Woche war öffentlich geworden, dass Untelt habe die Schale anfertigen lassen, sagte der Direktor der Antikensammlung, Andreas Scholl. Beschmierungen habe es immer mal gegeben, aber nicht in diesem Ausmaß. Im Sommer hätten sich öfter Menschen auf der Museumsinsel zu Demonstrationen, aber auch zu Partys getroffen.
Angriff auf die Kultur?
Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, forderte nicht nur einen stärkeren Schutz von Kulturobjekten, sondern auch eine gesellschaftliche Debatte. „Die markante und weltberühmte Granitschale vor dem Alten Museum ist auf fürchterliche Weise beschmiert worden“, sagte er. Die Schale sei im Eigentum Berlins, werde aber von der Stiftung konservatorisch betreut. „Es ist jetzt nicht mehr zu leugnen: Die Kultur wird angegriffen“, sagte Parzinger. „Wir brauchen jetzt nicht nur verstärkten Schutz für unsere Schätze, wir brauchen eine gesellschaftliche Debatte darüber, wie wir unsere kulturellen Werte verteidigen.“