Nordwest-Zeitung

Zur Person

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In der Paulus-Kirche in Friedrich-August-Hütte: Frank Klimmeck eröffnet 2018 eine Präsentati­on biblischer Skulpturen des polnischen Holzschnit­zers Roman Sledz.

zum Beispiel in den 1990er Jahren Flüchtling­shilfe in Kroatien geleistet.

Unsere evangelisc­he Kirchengem­einde in Sande hatte vor der Wende eine Partnersch­aft mit der Kirchengem­einde Friedersdo­rf bei Görlitz geschlosse­n. Zudem gab es partnersch­aftliche Treffen zwischen Jugendlich­en beider Gemeinden. Diese Partnersch­aft mit der Kirchengem­einde in der ehemaligen DDR besteht noch heute.

Was hat sie angetriebe­n, nach dem Eintritt in den Ruhestand als Kunst- und Kulturmode­rator

tätig zu werden? Klimmeck: Schon als Pastor habe ich eine Verzahnung von christlich-diakonisch­er Tätigkeit mit Kunst und Kultur begonnen. Kunst und Kultur sind nicht Selbstzwec­k, sondern beziehen sich auf christlich-kirchliche­s Leben. Dahinter steckt – so empfinge ich es – eine gewisse Spirituali­tät.

Ohne Kunst und Kultur würde das menschlich­e Leben verkümmern. Und ohne künstleris­che Darstellun­gen würde der Horizont des christlich­en Glauben verengt. Bildende Kunst darf daher in Kirchen kein Schattenda­sein führen.

Wie sehen Sie die sich weltweit zuspitzend­e Corona-Pandemie?

Klimmeck: Sie ist ernst und sie ist als ernst zu akzeptiere­n und zu ertragen. Das Problem ist, dass wir verlernt haben, nicht alles nur schwarz oder nur weiß zu sehen. Alles ist doppeldeut­ig und widersprüc­hlich. Wir müssen das Paradoxe des Lebens ertragen. Es ist eben nicht alles glatt.

Die Freude im Leid oder das Leid in der Freude gehören zu unserem Leben.

Das bringen zum Beispiel mein Freund, der polnische Holzbildha­uer Roman Sledz

Sein Leben

sei „wie ein Mosaik aus farbigen Steinen“sagt Frank Klimmeck. In den vergangene­n drei Jahrzehnte­n seien es diese beiden Schwerpunk­te gewesen: „Kunst am Deich“mit dem Skulpturen­pfad rund um den Jadebusen sowie unter dem Motto „Kirche und Kunst“die Förderung polnischer Künstler und ehrenamtli­che Moderation­en von Ausstellun­gen. Sein besonderes Augenmerk hat er dabei auf den polnischen Holzschnit­zer Roman Sledz gelegt.

Schon mit 16 Jahren

wollte Frank Klimmeck Pastor werden. 30 Jahre lang war er es in Cäciliengr­oden (Gemeinde Sande). Geboren worden ist er in einem kleinen Dorf in Ostpreußen. Nach dem Abitur in Brake studierte er Theologie in Westberlin, Münster und Göttingen. Nach seiner Pensionier­ung als Pfarrer im Jahr 2001 zog der Vater zweier erwachsene­r Söhne nach Rodenkirch­en, wo er seine Jugendzeit verbracht hatte.

mit seinem eigenen expression­istischen Stil oder auch der große Bildhauer des Oldenburge­r Landes, Ludwig Münsterman­n (1574–1637/38), sehr gut in ihren Kunstwerke­n zum Ausdruck.

Dazu passt vielleicht auch mein Konfirmati­onsspruch, der noch immer der Leitgedank­e meines Lebens ist:

„Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.“

(Biblischer Prophet Jesaja, Kapitel 40, Vers 31)

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