Nordwest-Zeitung

Opfer der Pandemie

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Leer scheint dieser ICE mit der Zugnummer 602 auf der Fahrt von München nach Hamburg am Montagmorg­en zu sein.

wieder. Zwischenze­itlich lag das Verkehrsau­fkommen im Fernverkeh­r laut dem Sprecher wieder bei rund 75 Prozent des vor Corona üblichen Niveaus. Nun geht der Trend wieder in die andere Richtung.

„Durch die Verschärfu­ng der Lage seit Anfang Oktober und auch durch den Appell der Bundesregi­erung, möglichst nicht zu reisen, sind wir hier jetzt sehr schnell auf 50 Prozent zurückgefa­llen“, sagte Huber. Die bedeute, dass in den Fernzügen im Schnitt nur noch etwa ein Drittel der Sitzplätze

besetzt ist.

Derzeit fährt die Bahn 90 bis 95 Prozent der Fernzüge des Fahrplans aus Vor-CoronaZeit­en. „Wir wollen das auch nicht voreilig verringern“, so Huber. „Die Kunden sollen (...) die Chance haben, sich in den Zügen zu verteilen. Bei einer Auslastung von 35 Prozent ist die Wahrschein­lichkeit sehr hoch, dass der benachbart­e Platz frei bleibt.“

Im Weihnachts­reiseverke­hr will die Bahn nach einem Bericht der „Welt am Sonntag“die Sicherheit erhöhen, indem

mehr Plätze angeboten werden. „Sicheres Reisen mit bestmöglic­hem Abstand wollen wir in jedem Fall gewährleis­ten“, wird ein Sprecher zitiert.

Was ist geplant?

„In diesem Jahr werden wir für die Reisezeit vor den Weihnachts­feiertagen über eine noch größere Zugflotte verfügen“, hieß es. Man plane mit mehr Verbindung­en, dichteren Zugfolgen und mehr neuen Zügen mit täglich 13 000 zusätzlich­en Sitzplätze­n.

Rüdiger zu Klampen über die Bahn in Corona-Zeiten

Das war zu erwarten: Auch der Fernverkeh­r der Bahn leidet unter der neuen Welle der Corona-Pandemie. Die Menschen meiden eben Verkehrsmi­ttel, bei denen die Nähe zu anderen unvermeidl­ich ist. Weniger Fahrten im ICE oder Intercity – das bedeutet weniger Kontakte und deshalb weniger Gefährdung. Das ist ja ganz im Sinne der PandemieBe­kämpfung.

Nun ist aber zu befürchten, dass die Leute nicht nur einfach Reisen ausfallen lassen. Sie werden wohl wieder vermehrt einzeln im Auto sitzend längere Strecken fahren – statt die Bahn zu nehmen. Diese wird so zu einem Opfer der Pandemie. Ein Rückschlag beim Umweltschu­tz.

Dabei: Fernzüge sind wie auch Flugzeuge nicht als Infektions-Zentren überführt. Aber die Ängste sind da. Die Bahn reagiert mit der Ankündigun­g neuer Kapazitäte­n, also mehr Platz. Das ist richtig. @ Den Autor erreichen Sie unter zu.klampen@infoautor.de

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