Nachkriegszeit als Überlebenskampf
ZDF-Serie „Schatten der Mörder“ab Freitag – Gespräch mit Darsteller Sebastian Koch
Die vierteilige Serie „Schatten der Mörder – Shadowplay“, die das ZDF ab 30. Oktober ausstrahlt, entführt den Zuschauer ins zerstörte Berlin von 1946. Hier treibt Gynäkologe Hermann Gladow sein Unwesen als sogenannter „Engelmacher“, gespielt von Sebastian Koch (58, „Das Leben der Anderen“). Ein Gespräch. jeder, wenn es darum geht, an existenzielle Sachen wie z.B. Brot zu kommen. Ich weiß nicht, ob „kriminelle Energie“in diesem Zusammenhang der passende Begriff ist. Es hat auch etwas mit Geschick zu tun, mit Mut und der Fähigkeit, sich auf bes ondere Situationen einzustellen, wenn es um das Überleben geht. Natürlich gibt es auch da Grenzen, ja. Moral, Werte. Aber diese Dinge sind bei jedem Einzelnen sehr unterschiedlich ausgeprägt.
Haben Sie das
Format der
Serie für sich entdeckt?
Koch: (lacht) Sagen wir es einmal so: Vielleicht ist es ein bisschen Gewohnheit. Man kommt um die Serie ja gar nicht mehr herum, auch als Zuschauer. „The Sinner“habe ich mir zum Beispiel sehr gern angeschaut. Es gibt ein paar Serien, die ich toll finde, vor allem, wenn sie nach acht Folgen aufhören und abgeschlossen sind. Trotzdem werde ich immer ein absoluter
Sebastian Koch
Kinofan bleiben. Ich wünsche und bete und hoffe, dass es nach wie vor hochgehalten wird. Die Leinwand ist das Größte für mich.
Sind Sie in Sorge, dass das Kino durch die Corona-Krise nachhaltig beschädigt werden könnte?
Koch: Das Kino befindet sich gerade auf einem sehr schwierigen Weg. Die Streamingdienste sind zur Konkurrenz herangewachsen und die CoronaKrise hat diese Entwicklung noch mal beschleunigt. Ich hoffe nur, dass die Menschen nicht vergessen, wie wichtig das Zusammenkommen in einem Raum ist. Der beste Beamer zu Hause ist nicht vergleichbar mit einem gemeinsamen Erlebnis auf einer Leinwand, die alles sieht. Diese Erfahrung ist nicht zu ersetzen.
■ Schatten der Mörder – Shadowplay. Vierteilige ThrillerSerie; ab Freitag, 30. Oktober, 20.15 Uhr, im ZDF