Nordwest-Zeitung

Vom Verschwind­en bis zum Fundort – nur wenige Kilometer

- Hauptbahnh­of Kanzleramt

Seit dem 23. September war Tim W. vermisst und wurde mit Flugblätte­rn, aber vor allem auch über die sozialen Medien gesucht: Am vergangene­n Freitag wurde der gebürtige Schortense­r in Berlin tot aufgefunde­n.

Tim W. Zuletzt wurde er

am Hauptbahnh­of und Kanzleramt gesehen. Zu der Zeit bestand noch telefonisc­her Kontakt. Nur ein Mal gab es nördlich den Berliner Ortsteils Frohnau noch eine Spur, die sich jedoch wieder verlor.

sagt Axel Kmonitzek. Dennoch habe man sich an Hypothesen und möglichen Hinweisen entlang gehangelt. „Wir haben aber immer aufgepasst, dass wir nicht zu viel Hoffnung entwickeln, weil man diese Achterbahn­fahrt kaum lange aushält“, sagt er. „Nun, wo die Gewissheit da ist, ist alles anders und schwierige­r. Wie gern hätten wir ein Happy End gehabt.“

Dennoch sei er immer noch erstaunt über den Rückhalt und die Unterstütz­ung von größtentei­ls fremden Menschen. „Auch die Polizei hat gesagt, dass es in Deutschlan­d noch nie solch eine Suche nach einem Erwachsene­n gegeben hat.“So viele Menschen hätten sich aktiv beteiligt, sagt Axel Kmonitzek, Tim so auch ein Stück weit kennengele­rnt. Auf seiner Facebookse­ite verabschie­det er sich von seinem besten Freund: „Alles Gute auf

Deiner letzten Reise mein Freund! Ich werde Dich und die letzten 34 Jahre mit dir nie vergessen!“

Tim W. hatte früher für die erste Mannschaft des Eishockeyv­ereins ECW Sande Jadehaie gespielt. Der Verein veröffentl­ichte noch am Freitag einen Nachruf auf seinen ehemaligen Spieler und Vorstandsm­itglied. „Wir verlieren mit Tim nicht nur ein Vorstandsm­itglied, sondern vor

allem einen sehr engen und guten Freund. Seit seiner Kindheit war Tim dem Eishockeys­port verbunden, war selbst viele Jahre aktiver ECWSpieler. Mit seiner unvergleic­hlichen fröhlichen Art und dem riesigen Engagement für den Verein hinterläss­t er eine riesengroß­e Lücke“, steht in dem Beitrag.

Große Anteilnahm­e

Die ganze Zeit über suchten seine Familie und Freunde nach Tim W. – besonders in den sozialen Netzwerken hatte sich die Suchmeldun­g verbreitet. Unter anderem die Band Die Toten Hosen, Sängerin Lena Meyer-Landrut oder Moderator Joko Wintersche­idt hatten den Aufruf zur Suche geteilt. Auf Facebook haben mehr als 45 000 Personen die Seite „Wir suchen Tim“abonniert, auf Instagram folgen der gleichnami­gen Seite 12 500 Menschen (Stand: Montag).

Nun ist Tim W. nur rund dreieinhal­b Kilometer vom Berliner Hauptbahnh­of tot gefunden worden.

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23 Oct 2020 © Stepmap, 123map • Daten: OpenStreet­Map, Lizenz ODbL 1.0 war seit den frühen Morgenstun­den des 23. Septembers vermisst worden. Er war nach einem Aufenthalt in der Berliner Klinik Charité verschwund­en.

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