Zverev besiegt auch die Langeweile
Wie 23-Jähriger Zeit in „Bubble“verbrachte – Vorfreude auf ATP-Finals
Köln – Dem Sieg gegen die Langeweile folgten Erfolge in der Halle. Und wahrscheinlich waren es auch seine Fähigkeit zur Selbstbeschäftigung und sein Rezept gegen den Lagerkoller, die Alexander Zverev zum Double in Köln führten. Zwei Wochen lang lebten Deutschlands bester TennisSpieler und seine Kollegen in der sogenannten „Bubble“, durften nirgendwo hin außer ins Hotel und in die Halle.
„Man muss damit zurechtkommen und einen Weg finden, sich die Zeit zu vertreiben“, sagte Zverev nach seinem zweiten Turniersieg nacheinander. Sein Zeitvertreib: „Stadt, Land, Fluss. Ich spiele sehr viel Skat, wenn Leute um mich herum es können. Und Fifa auf der Playstation. Viel mehr gibt es nicht zu tun.“Das klingt trostlos. Doch so ganz ohne Ablenkung zeigte der 23-Jährige starkes Tennis, gewann in elf Tagen all seine acht Matches und damit erstmals in der ATP-Geschichte zwei aufeinanderfolgende Turniere am selben Ort.
Und sein allerbestes Tennis hatte er sich für den Höhepunkt aufgehoben, das Finale gegen den Argentinier Diego Schwartzman. „Das war wahrscheinlich mein bestes Match in den zwei Wochen“, sagte Zverev nach dem 6:2, 6:1-Erfolg. Doch für Zverev soll es erst der Anfang gewesen sein.
Am Montag fuhr er mit dem Auto nach Hamburg. Am Donnerstag fliegt er nach Paris. Das dortige Turnier nimmt er sehr ernst. „Es ist ein Masters-Turnier“, sagte er: „Und wir haben dieses Jahr nicht viele davon gespielt.“Doch natürlich ist sein Blick auch schon auf London gerichtet. Auf die ATP-Finals (15. bis 22. November), bei denen er 2018 den wertvollsten seiner nun 13 Turniersiege feierte. „Ich freue mich sehr auf London. Das ist ein besonderer Ort für mich und es ist das letzte Mal dort“, sagte Zverev. 2021 ziehen die Finals nach Turin um.