Nordwest-Zeitung

„Das lief alles viel besser als gedacht“

So bewerten Athleten und Organisato­ren die Premiere des Corona-Laufformat­s

- Von Bernd Teuber Und Jan Zur Brügge

„Trotz Corona kann es weitergehe­n, wenn man Ideen hat.

Georg Diettrich Halbmarath­on-Sieger

Oldenburg – Ob die Nervosität bei den Läufern oder beim Organisati­onsteam größer war, war am Sonntagmor­gen schwer zu erkennen – und das lag nicht nur an den Masken. Dass es nach dem „Sportpark Eversten Rennen“mit Start und Ziel an der Hundsmühle­r Höhe dagegen j ede Menge strahlende Gesichter gab, war trotz der Pandemie-Schutzmaßn­ahmen unverkennb­ar. Insbesonde­re die Veranstalt­er verdienten sich massenweis­e Lob nach der ersten Austragung eines solchen Laufspekta­kels mit Abstand seit dem Beginn der Corona-Krise im Frühjahr. Nur ein Faktor störte die rund 150 Aktiven (etwa noch einmal so viele nahmen virtuell teil), die den Halbmarath­on oder die 10 Kilometer direkt auf den vermessene­n Strecken an Hunte und Küstenkana­l in Angriff genommen hatten.

■ Keine Cliquenbil­dung

„Das lief alles viel besser als ich gedacht habe“, sagte Dirk Spekker vom Orgateam und gab das Lob an die Teilnehmer zurück: „Alle haben sich an die Regeln gehalten – und es gab auch keine Cliquenbil­dung.“Ein ganz einsames Rennen lief dabei Georg Diettrich (LC Wechloy), der in 1:10:25 Stunden den Halbmarath­on gewann. „TuS Eversten hat das richtig gut gemacht. Da kann man den Jungs um Rolf Stamereile­rs nur Dank sagen, was sie da auf die Beine gestellt haben“, sagte Diettrich und ergänzte: „Sie haben sich die Mühe gemacht, in diesen Corona-Zeiten ein Stück Normalität zu leben, und damit aufgezeigt, dass es trotz Corona weitergehe­n kann, wenn man Ideen hat und sich an Konzepte hält.“

■ Keine Anlaufprob­leme

Ihren ersten Halbmarath­on überhaupt meisterte Bonnie Andres in 1:22:27 Stunden. Nur vier Männer waren schneller. „Vorher war ich nicht einmal im Training so weit gelaufen. Deshalb bin ich schon auch erstmal mit Respekt daran gegangen“, sagte die DSC-Athletin, die sich mit ihrer Zeit an die zweite Stelle der Landesbest­enliste setzte. Auch deutschlan­dweit dürfte es für eine Top-20-Platzierun­g reichen. „Ich glaube, dass ich mich da noch gut steigern kann“, meinte Andres und ergänzte: „Aber jetzt ist erstmal Pause angesagt.“

■ Keine Körner

Den Sieg über 10 Kilometer machten in Jesse Hinrichs (1. TCO „Die Bären“, 34:05 Minuten) und Bastian Martschaus­ky (DSC, 35:29) zwei Oldenburge­r unter sich aus. „Die Zeit ist okay für die Bedingunge­n. Leider bin ich die ersten drei Kilometer etwas zu schnell angelaufen und dann voll vom Wind überrascht worden – unter anderen Bedingunge­n wäre sicher mehr gegangen“, meinte Martschaus­ky, den die Führungsar­beit auf dem Deich ordentlich Körner gekostet hatte. Bis zur Hälfte der Strecke hatte der DSC-Athlet noch in Führung gelegen, musste dann aber seinem hohen Anfangstem­po Tribut zollen.

■ Keine Kritik

Dann zog Hinrichs vorbei und davon. „Als ich Mitte der Woche gesehen habe, dass die Veranstalt­ung tatsächlic­h stattfinde­t, habe ich mir gedacht, dass man das auf alle Fälle unterstütz­en sollte“, sagte Oldenburgs Sportler des Jahres 2018. „Auch wenn die Fitness noch nicht wirklich wieder da ist, weil ich gerade erst wieder ins Training eingestieg­en bin – dafür kann ich mit meiner Zeit eigentlich auch echt ganz zufrieden sein“, ergänzte Hinrichs und schickte ebenfalls ein Lob an die Organisato­ren: „Das war echt eine super Veranstalt­ung. Das Konzept ist, soweit ich es gesehen habe, gut aufgegange­n. Die Strecke war auch echt sehr nett, auch wenn es auf den Deichen ganz schön windig war.“

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BILD: Martin Remmers Uhren-Vergleich: Direkt vor dem Lauf checkt die Schar um Georg Diettrich (vorn rechts) und Patrick Dekorsi (vorn links) die Smart Watches.

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