Corona drückt die Stimmung
Altmaier will aber offenbar die Prognose für 2020 nochmals anheben
SAP 97,50 S&t Ag 16,19 Grenke Leasing N 32,60 LPKF Laser 16,48 Rational 644,50 Lufthansa 8,05 Hugo Boss 22,01 Eckert & Ziegler 41,04 ThyssenKrupp 4,44 MTU AERO ENGINES 161,00
–21,94% – 7,38% – 6,11% – 5,61% – 5,36% – 5,23% – 4,97% – 4,96% – 4,92% – 4,90%
Frankfurt – Die anschwellende Infektionswelle dämpft die Stimmung in der deutschen Wirtschaft und dürfte den Aufstieg aus dem Corona-Tal ausbremsen. Der Aufwärtstrend beim Ifo-Geschäftsklima als wichtigem Konjunkturindikator ist zumindest vorerst gestoppt.
„Angesichts steigender Infektionszahlen nehmen die Sorgen der deutschen Wirtschaft zu“, stellte Ifo-Präsident Clemens Fuest am Montag fest. „Die Unternehmen blicken deutlich skeptischer auf die Entwicklung in den kommenden Monaten.“
Nach Einschätzung der Bundesbank wird die deutsche Wirtschaft im laufenden Vierteljahr ihre Erholung zwar fortsetzen, „dabei jedoch eine erheblich langsamere Gangart einlegen“. Die Notenbank
Flüssiges Eisen: Üblicherweise ein Sinnbild für eine wachsende Wirtschaft. Aber die Stimmung wird trüber.
schreibt in ihrem ebenfalls am Montag veröffentlichten Monatsbericht Oktober: „Das Vorkrisenniveau dürfte auch zum Jahresende noch deutlich unterschritten werden.“
Die zuletzt rasant steigende Zahl der Corona-Neuinfektionen drückt die Stimmung in deutschen Unternehmen. Im Oktober fiel das Ifo-Geschäftsklima im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Punkte auf 92,7
Punkte und damit stärker als erwartet. Analysten hatten mit einem Rückgang auf 93,0 Punkte gerechnet.
Zuvor war der Ifo-Index, für den Monat für Monat etwa 9000 Unternehmen nach ihrer wirtschaftlichen Einschätzung befragt werden, fünf Monate in Folge gestiegen. Damit schien die Trendwende nach einem drastischen Einbruch im März und
April geschafft, als die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie Wirtschaft und Gesellschaft in weiten Teilen lahmgelegt hatten.
Die Bundesregierung will ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr einem Medienbericht zufolge trotz der hohen Corona-Neuinfektionszahlen leicht anheben. Wie das „Handelsblatt“am Montag unter Berufung auf Regierungskreise berichtete, erwartet das Wirtschaftsministerium in der neuen Herbstprognose einen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts von 5,5 Prozent. Anfang September hatte das Haus von Minister Peter Altmaier (CDU) ein Minus von 5,8 Prozent vorhergesagt. Ende April war noch mit einem Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland von 6,3 Prozent gerechnet worden. Altmaier stellt die Prognose an diesem Mittwoch in Berlin vor.