Nordwest-Zeitung

Hilft Knoblauch wirklich gegen Dracula?

Am Samstag ist der gruseligst­e Tag des Jahres – Vampire, Clowns und Zombies im Check

- Von Sebastian Fischer

Schauspiel­er Orlando Bloom hat seiner Verlobten Katy Perry

zu ihrem 36. Geburtstag einen Videogruß des Komikers Sacha Baron Cohen geschenkt. „Jagshemash, Katy Pepsi“, sagte der Komiker zu Anfang des kurzen Clips, in dem er erneut in die Rolle des fiktiven Reporters Borat aus Kasachstan schlüpft. Orlando Bloom nannte das Video eine „Dein-Traum-werde-wahr-Geburtstag-Nachricht“und wünschte der Musikerin alles Gute. Katy Perry schien der Gruß die Sprache zu verschlage­n. Als sie das Video auf ihrem Instagram-Account postete, schrieb sie nur drei Buchstaben dazu: „omg“(„Oh mein Gott“). Der 43-Jährige und die Sängerin sind seit 2016 zusammen. Im August kam ihre Tochter Daisy Dove Bloom zur Welt. Bloom hat zudem einen neunjährig­en Sohn aus seiner ersten Ehe mit Model Miranda Kerr (37).

Schlechtes Essen schlägt der Kabarettis­tin Monika Gruber aufs Gemüt. „Wenn ich nichts Gscheids zu essen kriege, dann kann ich schnell grantig werden“, sagte sie. „Außerdem gefällt mir der soziale Aspekt: Essen und Gespräche mit Familie und Freunden gehören für mich zusammen. Ich esse ungern allein.“Geschäftse­ssen kann die 49-Jährige nicht viel abgewinnen, weil man sich dabei mehr auf sein Gegenüber als auf das Essen konzentrie­ren müsse. „Das kann mühsam sein. Alkohol gibt’s da natürlich auch keinen, man möchte ja nicht aus der Rolle fallen.“

Berlin – An Halloween kommen sie aus ihren Verstecken: Vampire, Zombies, Gespenster und Hexen. Dass dieses Jahr der Abstand coronabedi­ngt etwas größer ausfallen muss, hält Monster womöglich nicht von einer Attacke ab. Gut, wer beim Angriff von einem Vampir mit Knoblauch ausgerüste­t ist – oder etwa doch nicht? Diese und andere gruselige Mythen auf dem Prüfstand:

Kann man Vampire mit Knoblauch fernhalten

Es könnte sich als verhängnis­voller Irrtum herausstel­len: Von der weißen Knolle zu naschen in der Hoffnung, damit Dracula abwehren zu können. Denn das Gewächs ist dafür bekannt, das menschlich­e Blut gesünder und dünner zu machen. Für Vampire wäre es womöglich ein Festschmau­s.

Zwei norwegisch­e Forscher haben vor Jahren das Verhalten von Blutsauger­n gegenüber der duftenden Knolle untersucht. „Aufgrund des Mangels an Vampiren verwendete­n wir Blutegel“, schrieben Hogne Sandvik und Anders Baerheim 1994. Die kleinen Tiere mussten sich zwischen einer mit Knoblauch beschmiert­en und einer sauberen Hand entscheide­n. Das Ergebnis: zwei von drei wählten die stinkende Pranke. Zudem brauchten sie an der Knoblauchh­and nur knapp 15 Sekunden, um sich festzusaug­en, dreimal länger an der sauberen. Bei einer anderen blutsaugen­den Spezies, der Mücke, haben Laborstudi­en dagegen keinen Einfluss des Knoblauchs festgestel­lt, wie die American Mosquito Control Associatio­n schreibt: weder als Abwehr- noch als Lockmittel. Ob sich Vampire am Ende doch anders als Blutegel oder Mücken verhalten? Abwarten.

Warum wirken Clowns auf Menschen so gruselig

Es gibt Horrorclow­ns wie Pennywise in Stephen Kings „Es“oder Batmans Gegenspiel­er „Joker“. Diese Figuren wurden erdacht, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Doch auch

Ausgehöhlt­e und zurechtges­chnitzte Kürbisse werden an Halloween wieder viele Vorgärten und Treppenstu­fen schmücken. Bei Dunkelheit sehen sie dann besonders gruselig aus.

die vermeintli­ch netten Spaßmacher, die Luftballon­figuren basteln und tollpatsch­ig über die eigenen Quadratlat­schen stolpern, treiben dem einen oder der anderen Angstschwe­iß auf die Stirn.

Die Furcht vor Clowns hat sogar einen eigenen Namen: Coulrophob­ie. Die US-Psychologe­n Francis McAndrew und Sara Koehnke fanden 2015 in ihrer Untersuchu­ng über das Wesen des Gruselns („On the Nature of Creepiness“) heraus:

Viele haben ein mulmiges Gefühl bei Eigenschaf­ten, die häufig Clowns zugeschrie­ben werden, etwa wenn das Verhalten eines Gegenübers nicht vorherzusa­gen ist oder Mimik und Gestik nicht richtig gedeutet werden können.

Anderersei­ts belegen Studien, dass sich Clowns zum Beispiel bei kranken Kindern positiv auf die Genesung auswirken können. Und auch Stephen King schrieb einmal: „Die meisten von ihnen sind

gut, muntern die Kiddies auf, bringen die Leute zum Lachen.“

Warum laufen Zombies so komisch

Im Kino werden Zombies meist als langsam trottende, steife Wünschelru­ten gezeigt, die getrieben vom Drang nach Frischflei­sch ihren Opfern mit ausgestrec­kten Armen und abgehackte­n Schritten hinter

herlaufen. Die Opfer segneten in Filmen wie „Dawn of the Dead“(1978) meist erst dann das Zeitliche, wenn sie von einer ganzen Horde umzingelt waren.

Was nur ist nur los im Hirn der Untoten? Dieser Frage sind die beiden US-Neurowisse­nschaftler Timothy Verstynen und Bradley Voytek 2014 nachgegang­en. Weil die Monster zielgerich­tet auf ihre Opfer zusteuern, sind nach Meinung der beiden Forscher zwar die für Bewegungsa­bläufe wichtigen Bereiche in der Großhirnri­nde – der Motorcorte­x – weitestgeh­end intakt. Doch aus dem schwerfäll­igen Schritt und den starren Bewegungen schließen sie, dass möglicherw­eise die sogenannte­n Basalgangl­ien oder das Kleinhirn nicht mehr richtig funktionie­ren – so wie etwa auch Parkinson-Patienten, Menschen mit Tics oder Ataxie-Kranken, bei denen das flüssige Zusammensp­iel von Bewegungsa­bläufen gestört ist.

Forscher Voytek machte aber klar: „Keine Art von Hirnschade­n könnte so etwas wie einen Zombie ermögliche­n.“

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DPA-BILD: Bernd Weissbrod
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