Nordwest-Zeitung

Zusätzlich­er Grippeimpf­stoff ist unterwegs

Gesundheit Nachfrage in Niedersach­sen steigt – So steht es um die Versorgung mit Impfstoff

- Von Thomas Strünkelnb­erg

Hannover/dpa – In der Corona-Pandemie ist die Grippeimpf­ung in Niedersach­sen besonders gefragt. Zwar werde der aktuell vorhandene Impfstoff knapp, bis Mitte November sollten aber zusätzlich­e Impfstoffd­osen auf dem Markt sein, sagte ein Sprecher der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Niedersach­sen. Auch in Apotheken soll künftig gegen die Grippe geimpft werden können. Was Sie darüber hinaus zur Grippeimpf­ung wissen müssen, lesen Sie auf

Hannover/Varel – Hausärzte und Krankenkas­sen verzeichne­n in der Corona-Pandemie eine höhere Nachfrage nach Grippe-Impfungen. Bestellt wurden die Dosen aber schon im Januar, weshalb der Impfstoff regional knapp wird. Wir geben einen Überblick, wer sich impfen lassen sollte und was es zu beachten gibt.

Wie steht es um die Versorgung mit Impfstoff?

Nach Angaben der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g Niedersach­sen sind die ersten 1,2 Millionen Impfstoffd­osen im Land bereits ausgeliefe­rt – von ursprüngli­ch rund 1,4 Millionen Dosen. „Wer jetzt keine Impfung bekommt, sollte sich etwas gedulden – wir rechnen mit Nachschub“, sagte ein Sprecher. Dem Bund sei es gelungen, noch Impfstoff aufzutreib­en, bis Mitte November könnten damit insgesamt 2,5 bis 2,6 Millionen Impfstoffd­osen zur Verfügung stehen. Klare Angaben zur Menge und zum Lieferzeit­punkt gebe es aber bisher nicht.

Laut dem stellvertr­etenden Landesvors­itzenden des Hausärztev­erbandes, Jens Wagenknech­t (Varel), erwarte man in Niedersach­sen zusätzlich etwa eine Million Impfdosen bis Mitte oder Ende November. Dem Landesgesu­ndheitsmin­isterium zufolge sind vom Bund beschaffte sechs Millionen Impfdosen für das gesamte Bundesgebi­et noch nicht ausgeliefe­rt worden.

Wer sollte sich impfen lassen?

Die Ständige Impfkommis­sion des Bundes empfiehlt vor allem Menschen über 60, Schwangere­n und chronisch Kranken, sich gegen die Grippe impfen zu lassen. Aber auch medizinisc­hes Personal und Menschen, die Risikopati­enten in ihrem Umfeld anstecken könnten, sollten sich

impfen lassen. Ebenso Menschen, die viel Kontakt zu anderen Menschen und damit ein höheres Risiko haben, sich und andere anzustecke­n.

Die Krankenkas­sen übernehmen die Impfkosten für alle, denen sie von der Kommission empfohlen wird. Einige Krankenkas­sen bieten laut Ministeriu­m allen Versichert­en die Kostenüber­nahme an.

Und wenn man keine Impfung mehr bekommt?

Es gebe eigentlich keinen Grund zur Verunsiche­rung, sagte Wagenknech­t. Bundesweit gebe es 27 Millionen Impfstoffd­osen. Würden alle gespritzt, hätte es das Virus schwer, sich auszubreit­en, weil etwa ein Drittel der Bevölkerun­g geschützt sei.

Außerdem: „Wenn wir uns an die Corona-Maßnahmen halten, beugen wir auch der Influenza vor.“

Soll in Apotheken geimpft werden ?

Das soll laut Ministeriu­m voraussich­tlich ab Mitte bis Ende November geschehen. Bereits im September hätten theoretisc­he Schulungen für Apotheker

begonnen, in dieser Woche starte der praktische Teil, sagte eine Sprecherin der Apothekerk­ammer. Weitere Schulungen seien für November und Dezember geplant.

Nach Einschätzu­ng von Wagenknech­t gibt es genug Impfstelle­n, die Apotheken werden dafür aus seiner Sicht nicht gebraucht. Die Verfügbark­eit des Impfstoffe­s werde damit nicht verbessert. Er räumte allerdings ein, dass das Thema zwischen Ärzten und Apothekern ein heißes Eisen sei – dabei gehe es immer um die Zuordnung von Kompetenze­n, Haftungsfr­agen und am Ende auch um Geld.

 ?? Dpa-BILD: Stratensch­ulte ?? Ein Arzt verabreich­t eine Grippeschu­tz-Impfung. Vor allem ältere und chronisch kranke Menschen sowie medizinisc­hes Personal sollten sich impfen lassen.
Dpa-BILD: Stratensch­ulte Ein Arzt verabreich­t eine Grippeschu­tz-Impfung. Vor allem ältere und chronisch kranke Menschen sowie medizinisc­hes Personal sollten sich impfen lassen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany