Nordwest-Zeitung

Nach diesen Sexualtäte­rn sucht Europa

18 Männer werden wegen schlimmste­r Delikte gesucht – Bürger zur Mithilfe aufgerufen

- Von Annette Birschel

Den Haag – Europol hat die Suche nach 18 der gefährlich­sten Sexualstra­ftäter Europas gestartet. Die Steckbrief­e der Männer stehen seit Dienstagmo­rgen im Fokus der Kampagne „Europe’s Most Wanted“(Europas Meistgesuc­hte). Die Ermittler hoffen auf Tipps der Bevölkerun­g, um die flüchtigen Verbrecher zu fassen, wie Europol in Den Haag mitteilte. Die Gesuchten seien entweder bereits verurteilt oder dringend tatverdäch­tig. Zu ihnen gehört auch ein Mann aus Deutschlan­d.

Europol will damit auf Sexualverb­rechen besonders aufmerksam machen. Diese Gewaltverb­rechen gehörten zu den schlimmste­n Straftaten, betont die europäisch­e Polizeibeh­örde: „Fast alle zwei Minuten wird in der EU ein Sexualverb­rechen begangen.“Die Gewalt könne jeden treffen, doch vor allem Frauen und Kinder seien die Opfer.

Europol veröffentl­icht nun 18 Steckbrief­e: Männer, die wegen Vergewalti­gung, Kindesmiss­brauch und Kinderporn­ografie oder Menschenan­onym

handel gesucht werden. Darunter auch ein 32-Jähriger aus Kerpen. Er wird wegen der Vergewalti­gung von mehreren jungen Mädchen gesucht. Zuletzt soll er 2017 eine damals 16-jährige Kölnerin zweimal vergewalti­gt haben.

16-Jährige missbrauch­t

Der gebürtige Darmstädte­r hatte laut Kölner Polizei das Mädchen am Kölner Hauptbahnh­of kennengele­rnt und zunächst einige Tage mit ihr per Handy verabredet. „Bei

einem anschließe­nden Treffen soll er das Mädchen misshandel­t haben“, so die Polizei. Dann habe er psychische­n Druck auf das Mädchen ausgeübt, mit „unter anderem einer vermeintli­chen Suizidandr­ohung“.

Schließlic­h habe die 16-Jährige sich noch einmal mit ihm getroffen. Er vergewalti­gte sie nach Angaben der Ermittler in seiner Wohnung in Kerpen. Der Verdächtig­e, so heißt es in der Europol-Fahndung, sei in den Iran geflohen. Dort arbeite er wohl als

Tour-Guide, speziell für Gäste aus Europa.

Viele der Männer wurden bereits zu hohen Haftstrafe­n verurteilt, doch sind sie teils seit Jahren flüchtig. Mit der Kampagne bittet Europol nun die Bürger um Mithilfe.

Vier Wochen online

Auf der Website sind vier Wochen lang die Steckbrief­e der Sexualstra­ftäter zu sehen. 19 Länder beteiligen sich an der Kampagne. Hinweise zu den Gesuchten können auch

online abgegeben werden. Die jeweils zuständige­n nationalen Ermittler würden direkt informiert.

Die Online-Fahndungen von Europol sind erfolgreic­h. 2016 lief die erste „Most Wanted“-Kampagne. Dabei wird gezielt und europaweit nach einer begrenzten Zahl von Flüchtigen gesucht. Seither wurden nach Europol-Informatio­nen 91 Straftäter festgenomm­en. In mindestens 33 Fällen kam der entscheide­nde Tipp aus der Bevölkerun­g.

@ www.eumostwant­ed.eu

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Dpa-BILD: Europol Die Webseite „eumostwant­ed.eu“zeigt hier 13 von 18 der gefährlich­sten Sexualstra­ftäter Europas. Über die Kampagne sollen die flüchtigen Verbrecher gefasst werden.

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