Gesund im Alter – gesund beginnt im Mund!
Folgeerkrankungen vermeiden – Lebensstil beeinflusst Zahngesundheit
Das Durchschnittsalter der Menschen steigt stetig. Allerdings findet schon ab dem 25. Lebensjahr ein biologischer Wandel im Körper des Menschen statt, der auch die Zähne und ihr umliegendes Gewebe betrifft. Dieser Umstand macht es notwendig, auf das Patientenalter angepasste spezielle Untersuchungen beim Zahnarzt durchzuführen.
Veränderungen in der Mundhöhle des Menschen können Hinweise auf Allgemeinerkrankungen des Patienten geben. Zusammenhänge zwischen Allgemeinerkrankungen und dem Mundgesundheitszustand des Menschen gelten heute als gesichert. Beispiele wären hier, dass parodontal erkrankte Patienten häufiger an einer rheumatoiden Arthritis leiden, als gesunde Personen. Ebenfalls ist das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen und sogar das Herzinfarktrisiko bei einer vorliegenden schweren Zahnfleischerkrankung
statistisch gesehen erhöht. Patienten mit künstlichen Gelenken haben bei Vorliegen einer Parodontitis ein höheres Risiko, dass sich die in den Blutkreislauf ausgeschwemmten Bakterien an diese festsetzen und dort zu Infektionen führen können.
Zahngesunde Ernährung ist auch im Alter wichtig
Was der Körper in jungen Jahren vielleicht noch ohne großen Schaden übersteht, kann mit fortschreitendem Alter zum Problem werden. Zähne und Kiefer haben Ansprüche, denen man auch im Alter gerecht werden muss, damit sie ihre wichtigen Funktionen erfüllen können. Darum sollten Menschen über 50 auf folgende Aspekte in ihren Ernährungsgewohnheiten besonderen Wert legen:
Trinken, trinken, trinken
Mit zunehmendem Alter nehmen das Durstempfinden und damit die Aufnahme von Flüssigkeiten ab. Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme am Tag ist aber unter anderem für die ausreichende Speichelbildung von großer Bedeutung. Speichel hat eine wichtige Funktion, um Zähne und Zahnfleisch gesund zu erhalten. Er besitzt eine für die Zähne sehr wichtige Reinigungs- und Reparaturfunktion.
Mundtrockenheit als Begleiterscheinung von zahlreichen (über 1000!) Medikamenten sowie bestimmten Krankheiten wie Morbus Parkinson, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes können demzufolge einen ausgesprochen negativen Effekt auf die Mundgesundheit haben.
Zucker meiden
Natürlich ist Zucker auch in jungen Jahren problematisch für die Zahngesundheit. Auf Grund der verminderten Speichelproduktion und einem Rückgang des
Zahnfleisches sind aber besonders im Alter die Zahnhälse einem verstärkten Angriff der Karies bildenden Bakterien ausgesetzt.
Kauen stärkt die Zähne
Probleme wie Zahnverlust, Mundtrockenheit, Verletzungen oder schlecht sitzender Zahnersatz führen dazu, dass Menschen im Alter vermehrt zu weichen Speisen greifen. Diese sind für zahnschädigende Bakterien aber häufig eine gute Nahrungsgrundlage.
Das Kauen und Beißen ist wichtig, um Zähne und Zahnfleisch gesund zu erhalten. Bei Kauproblemen sollte der erste Weg zum Zahnarzt führen. Hier können die Ursachen abgeklärt und in vielen Fällen beseitigt oder verbessert werden.
Um Zähne und Zahnfleisch zu stärken empfiehlt es sich, die Kauleistung zu „trainieren“. Hierzu geeignet sind beispielsweise bissfestes Obst und Gemüse, Käse oder
Vollkornbrot. Auch die Zeit spielt eine Rolle. Mehrfaches gutes Kauen von geeigneten Portionsgrößen sind die Basis für eine beschwerdefreie Verdauung.
Ausgewogene Ernährung
Eine vitamin- und kalziumreiche Ernährung ist für gesunde Zähne in jedem Alter von großer Bedeutung. Besonders empfehlenswert ist der regelmäßige Verzehr von Milch- und Vollkornprodukten, frischem Obst und Gemüse, sowie Naturreis. Ei, mageres Fleisch und Fisch ergänzen die zahngesunde Ernährung.
Tägliche Mundhygiene
Sorgen Sie mindestens zweimal täglich für ausreichende Pflege von Ihren Zähnen und Ihrem Zahnersatz. So bleiben Ihre Zähne auch mit zunehmendem Alter gesund und leistungsfähig.
@ www.zahnarzt-alte-fleiwa.de
Dr. Andre Siemer Zahnarzt, Spezialist für Prothetik & Qualifiziert fortgeb. Gutachter (DGPRO)
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