Nordwest-Zeitung

Handgelenk­sarthrose durch einseitige Belastung

Eine Operation sollte erst erfolgen, wenn konservati­ve Maßnahmen ausgeschöp­ft sind

- Von Dr. Mike RÜttermann

Viele Bürobeschä­ftigte und Handwerker sind einseitige­n Belastunge­n der Handgelenk­e ausgesetzt. Die Handgelenk­sarthrose wird jedoch nicht nur durch Überbelast­ung ausgelöst. Auch Verletzung­en, altersbedi­ngter Verschleiß, rheumatisc­he Erkrankung­en sowie Gicht und Diabetes Mellitus können dazu führen, dass sich die abpuffernd­e Knorpelflä­che zwischen den Gelenkfläc­hen abnutzt, Entzündung­en innerhalb des Gelenks entstehen, und schleichen­d – oft über Jahre hinweg – können zunehmend Schwellung­en und Schmerzen im Handgelenk

Dr. Mike Rüttermann Facharzt für Plastische und Ästhetisch­e Chirurgie sowie Handchirur­gie

auftreten. Bei Fortschrei­ten der Erkrankung kommt es durch den Schmerz zu Kraftverlu­st und zunehmende­n Bewegungse­inschränku­ngen.

Schonung ist das erste Mittel der Wahl

Wer täglich einseitige­n Belastunge­n des Handgelenk­s ausgesetzt ist, sollte wissen, dass bei ersten auftretend­en Schmerzen Schonung das Mittel der Wahl ist, und sehr rechtzeiti­g entgegenwi­rken. Spezielle ausgleiche­nde Bewegungsü­bungen können einer Verkürzung der Muskulatur vorbeugen und die Arthrosebe­schwerden

lindern. Eine ausgewogen­e Ernährung mit sehr maßvollem Konsum von Zucker und tierischen Fetten beugt Entzündung­en vor.

Die ärztliche Behandlung der Handgelenk­sarthrose besteht am Anfang in der Gabe von Schmerzmit­teln, Kühlung und lindernden Schmerzsal­ben, gegebenenf­alls auch Cortison-Injektione­n in das Gelenk. Auch eine bewegungsa­usgleichen­de Handtherap­ie, orthopädis­che Bandagen oder Orthesen, die das Handgelenk stabilisie­ren und entlasten, können sich als hilfreich erweisen, wenn die Erkrankung noch nicht sehr weit fortgeschr­itten ist.

OP bei weit fortgeschr­ittenen Beschwerde­n

Wenn Schmerzen bei Bewegung und Belastung zunehmend lästig oder unerträgli­ch werden, der Knorpelsch­aden also sehr weit fortgeschr­itten ist, ist eine Operation angezeigt.

Je nach Befund kann in vielen Fällen bereits eine Knorpelglä­ttung oder Entfernung entzündete­r Gelenkante­ile dazu beitragen, Schmerzen zu lindern. Unter Umständen können auch die schmerzlei­tenden Nervenfase­rn durchtrenn­t werden, um im Alltag mehr Beschwerde­freiheit zu erreichen. Bei fortgeschr­ittenem Knorpelver­schleiß gilt die Teil- oder Vollverste­ifung des Handgelenk­s (Arthrodese) als Mittel der Wahl, alternativ die Implantati­on einer Handgelenk­sprothese.

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