Nur Eckel lebt noch
Auswendig können
heute noch viele die legendäre Aufstellung der deutschen Mannschaft beim 3:2 im Endspiel gegen Ungarn vom 4. Juli 1954 aufsagen: Turek – Posipal, Kohlmeyer – Eckel, Liebrich, Mai – Rahn, Morlock, Ottmar Walter, Fritz Walter, Schäfer.
Nur noch Horst Eckel (88) lebt aus dem Kreis dieser „Helden von Bern“. Fritz Walter, geboren am 31. Oktober 1920, ist am 17. Juni 2002 gestorben.
Vorgezeichnet war Fritz Walters Weg zum Fußball. Sein Vater war Vereinswirt des 1. FC Kaiserslautern. Fritz wuchs mit zwei Schwestern und zwei Brüdern auf. Auch Ottmar und Ludwig spielten mit ihm in Kaiserslautern.
Respektvoll war der Umgang zwischen Bundestrainer Sepp Herberger und seinem Kapitän. Herberger nannte Walter „meinen verlängerten Arm auf dem Spielfeld“, siezte ihn aber. Oft gab es diese Unterhaltung: „Was meinen Sie, Fritz, geht das?“Antwort: „Chef, so machen wir es.“
Stets für den 1. FC Kaiserslautern hat Fritz Walter gespielt. Im Krieg war er zudem zweimal zu MilitärSpielgemeinschaften abgeordnet. In 384 Ligaspielen erzielte er 327 Tore. Seine Karriere beendete er 1959.
Der SV Alsenborn in der Nachbarschaft von Kaiserslautern wurde später für Fritz Walter und Horst Eckel zu einem Herzensprojekt. Die von ihnen betreute Mannschaft erreichte vor Gründung der Bundesliga die deutsche Endrunde. Sozial engagierte sich Fritz Walter für Hilfsprojekte, unter anderem für in Not geratene Fußballspieler.
„Fritz-Walter-Wetter“wird heute noch gesagt, wenn es zum Spiel regnet. Auf solchem Boden spielte Fritz seine Technik besonders aus. Die „Sportfreunde Stiller“würdigten das 2006 auf ihrer CD zur WM mit dem Song: „Dem Fritz sein Wetter!“