Ein besonders trüber Monat
Jetzt wird es hart. Dieser November wird ein besonders trüber, dunkler Monat. Der zweite Lockdown kommt, und er trifft viele nicht minder schwer als der erste. Mit einem Bündel von weitreichenden Maßnahmen wollen Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder im letzten Augenblick noch einen völligen Kontrollverlust verhindern.
Zwar ist Deutschland von Infektionszahlen wie in Frankreich und anderen europäischen Ländern noch weit entfernt. Auch das Gesundheitssystem scheint besser auf einen Anstieg der Corona-Fälle vorbereitet zu sein. Doch kehrt die Pandemie mit großer Wucht zurück. Ein „Weiter so“würde in die Katastrophe führen.
Gut, dass jetzt Bund und Länder die Notbremse ziehen. Doch werden mit dem Lockdown-Paket die Grundrechte erneut arg strapaziert. Gerade erst war das Leben wieder halbwegs normal angelaufen, da kommt der nächste Schlag. Es ist der Versuch, Leben zu retten, die Gesundheit von Millionen von Menschen besser zu schützen, Zeit zu gewinnen im Kampf gegen das Virus und über den Winter zu kommen, in der Hoffnung, dass es bald einen Corona-Impfstoff geben wird.
Mag sein, dass nach den vier Lockdown-Wochen die Infektionszahlen wieder niedriger sein werden. Verschwinden wird die Pandemie so schnell jedoch nicht. Es braucht einen Strategiewechsel, wie ihn Ärzte und Virologen bereits fordern. Und Bund und Länder müssen dafür endlich ihre Hausaufgaben machen. Wer Schulen und Kitas offenhalten will, muss auch die Voraussetzungen dafür schaffen. Das Gesundheitssystem ist längst nicht so gut ausgestattet wie stets behauptet.
Und allein mit Appellen lassen sich die Beschränkungen nicht durchsetzen. Sie müssen intensiv überwacht und Verstöße konsequent geahndet werden. Wenn das nicht gelingt, wird es noch härter.
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