Das schreibt Politik dem Profisport vor
Was die Entscheidungen aus Berlin für die Verbände und Vereine bedeuten
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Berlin/Oldenburg – Der Profisport in Deutschland muss wegen des Kampfes gegen die Ausbreitung des Corona-Virus deutliche Einschnitte hinnehmen. Am Mittwoch hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den 16 Ministerpräsidentinnen und -präsidenten über Schritte zur Eindämmung der Pandemie beraten. Die Einschränkungen gelten ab kommenden Montag, 2. November, bis zum Ende des Monats.
Was ist ab Montag noch erlaubt
Profisport darf ab Montag nur noch ohne Zuschauer stattfinden. Die 36 Vereine der Deutschen Fußball Liga müssen sich nicht gänzlich auf eine neue Situation einstellen: Bereits in den vergangenen Wochen hatte es aufgrund steigender Infektionszahlen zahlreiche Spiele ohne oder nur mit wenigen Hundert Zuschauern gegeben. Bundesligist Werder Bremen hatte nur am ersten Spieltag gegen Hertha BSC 8500 Zuschauer ins Weserstadion lassen dürfen, die beiden folgenden Heimspiele gegen Bielefeld und Hoffenheim fanden bereits ohne Besucher statt. Das Hamburger Zweitliga-Derby zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli darf an diesem Freitag möglicherweise noch vor 1000 Besuchern stattfinden. Endgültig entschieden ist dies aber noch nicht.
Dass Geisterspiele das Minimum für das wirtschaftliche Überleben der Vereine sind, hatten zuletzt mehrere Funktionäre betont. „Wenn wir die auch nicht mehr haben sollten, dann wird es ganz eng“,
Am vergangenen Sonntag spielte Werder Bremen gegen 1899 Hoffenheim wegen hoher Infektionszahlen in Bremen bereits ohne Zuschauer im Weserstadion. Das wird im November bei allen Profiteams so bleiben.
hatte Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke erklärt.
Wie sieht es im Basketball aus
Am Freitag, 6. November, will die Basketball-Bundesliga (BBL) in die neue Saison starten. Das darf sie auch – allerdings nur mit Geisterspielen. „Es ist bitter aber wohl unerlässlich, dass die Politik dieses Maßnahmen-Paket mit vielen Einschränkungen beschließen musste“, sagte Hermann Schüller, Geschäftsführer des Bundesligisten EWE Baskets Oldenburg, am Mittwochabend: „Dennoch ist es
für uns und alle anderen BBLClubs ein schwerer Schlag, die Saison ganz ohne Zuschauer in den Arenen beginnen zu müssen. Ich hoffe inständig, dass die Maßnahmen den gewünschten Effekt erzielen und die Verbreitung des Virus eingedämmt werden kann und wir die Aussicht haben, ab Dezember mit Zuschauern planen zu dürfen.“
Schüller und BBL-Geschäftsführer Stefan Holz hatten darauf gehofft, zu Saisonbeginn zumindest 20 Prozent der Hallenkapazitäten auslasten zu können. Im Falle der Baskets wären dies in der 6000 Besucher fassenden großen Arena 1200 Zuschauer gewesen. Die Oldenburger bestreiten
am Sonntag, 8. November, bei den Löwen Braunschweig ihr erstes Spiel. Die erste Heimpartie ist für Sonntag, 15. November (18 Uhr), gegen Meister Alba Berlin angesetzt. Im November ist außerdem noch ein Heimspiel gegen die Frankfurt Skyliners (Samstag, 21. November) vorgesehen.
„Angesichts der Entwicklung in den letzten Tagen und Wochen haben wir mit keinem anderen Ergebnis gerechnet“, teilte Rasta Vechta am Mittwochabend mit Blick auf die Entscheidungen aus Berlin mit. Vechta startet am 8. November bei Bayern München in die Bundesliga-Saison, das erste Heimspiel findet am
Freitag, 13. November, gegen Würzburg statt.
Wie reagiert die Handball-Szene
„Das widerspricht eigentlich dem, was wir letzte Woche mit den Chefs der Staatskanzleien besprochen haben“, äußerte sich Frank Bohmann, Geschäftsführer der HandballBundesliga (HBL), kritisch zu den Beschlüssen aus Berlin: „Da war der Tenor noch eindeutig: Der Sport hat seine Hausaufgaben gemacht und trägt nicht zum Infektionsgeschehen bei. Die Neuinfektionen kommen nicht durch Sportveranstaltungen.“